Michel Huygen alias Neuronium stammt
aus Spanien und kann bereits auf unzählige Plattenproduktionen
zurückblicken. Er war seit mindestens 25 Jahren nicht mehr in
Deutschland auf der Bühne zu sehen und somit war sein Gig auch von
besonderer Bedeutung.
Michel präsentierte einige Stücke aus
seinem Repertoire allein an den Keyboards. Hatten bei den beiden
vorangegangenen Konzerten die Musiker durch ihre Notebooks und einer
Lampe an den Keyboards noch etwas Licht, so saß Michel nur mit einem
kleinen Lämpchen, das an seinem Kopf befestigt war an seinen
Instrumenten. Dadurch kamen zwar die Animationen an der Kuppeldecke
besser zur Geltung (da es keinen Lichtsmog gab), aber Michel blieb auch
ziemlich im Dunkeln, was für einen Fotografen immer sehr schwierig ist.
Michel hat einen ganz eigenen Stil,
den man kaum beschreiben kann. Er ist symphonisch, hymnisch, verträumt,
spacig, schwebend, harmonisch und auch ambient. Er verbindet in seiner
Musik digitale mit analogen Klängen wie zum Beispiel den Sound eines
Mellotrons, was seine Musik so einfühlsam macht. Und in diesem Stil
präsentierte er dann auch die Stücke bei dieser Veranstaltung. Auf gute
40 Minuten hatte er sein Set ausgerichtet.
Der Beginn klang wie ein Start in den
Orbit. Man hatte das Gefühl schwerelos im All zu treiben und dabei auf
unseren Heimatplaneten zu blicken. Sehr spacig, dem Planetarium
angepasst, hatte er seine Stücke für diesen Abend ausgewählt. Man konnte
sich in diese Musik fallen und von den Musikwogen treiben lassen.
Entweder man schloss die Augen um diese traumhafte Atmosphäre zu
genießen, oder man schaute unter die Kuppel und ließ sich von den
Animationen verzaubern.
Michel gab ebenfalls ein wunderbares
Konzert, das dem Publikum so gut gefiel, dass auch er nicht ohne eine
Zugabe davonkam. Es war schön, ihn nach so vielen Jahren mal wieder live
zu erleben.
Stephan Schelle, 11.03.2012