Den zweiten Teil dieses
Doppelkonzertes bestritt dann der aus der Eiffel stammende Bernd Scholl,
der sich seit einigen Jahren als moonbooter in der Elektronikszene einen
Namen gemacht hat.
Extra für diesen Abend hatte er ein
komplett neues Programm mit neuen Stücken zusammengestellt, die auf der
im April diesen Jahres erscheinenden CD „Cosmoclimax“ erscheinen werden.
Dieser Ausblick machte Appetit auf das
kommende Album, denn Bernd hat sich und seine Musik weiterentwickelt,
was sich vor allem in neuen Sounds, noch filigraneren Rhythmen und
wieder tollen Melodien widerspiegelte.
Nach dem spacigen Part von Wellenfeld
zog moonbooter den Rhythmus etwas an, ohne aber in technokratische
Sphären abzudriften. Stilistisch war zwar seine Handschrift deutlich zu
erkennen, doch bietet er in den neuen Stücken neue Elemente. So war ein
Stück mit dem Titel „Dark Dark Heart“ dabei, das eine weibliche
Gesangsstimme enthält. Stilistisch liegt dieses Stück in der
Schnittmenge von Schiller und Tangerine Dream und geht sehr schnell ins
Ohr. Die FGesnagsstimme passte im Übrigen sehr gut zur Melodie. Nach meiner Meinung
hat Bernd da ein Stück, das absolute Radioqualität besitzt.
Und das Bernd die Musik von
Christopher von Deylen, besser bekannt als Schiller, mag, dass konnten
die Besucher an mindestens zwei der Stücke deutlich hören. Diese Tracks
sind aber keine Kopien, sondern unterstützen Moonbooter’s Stil.
Zu Beginn der fälligen Zugabe „Live On
Other Planets“ hatte ich aufgrund der Pianolinie, mit der das Stück
beginnt, zunächst das Gefühl, als würde Bernd nun Vangelis’ „Chariots Of
Fire“ präsentieren. Doch nach wenigen Augenblicken wurde klar, dass es
sich doch um einen waschechten moonbooter-Track, ohne Anleihen an den
großen Griechen, handelt.
Neben den Projektionen, die vom
Planetarium beigesteuert wurden, hatte Bernd auch einiges an
Bildmaterial zur Verfügung gestellt, was sowohl die Großprojektionen,
wie auch Filmmaterial bestand, das an zwei Stellen des weiten Runds
gezeigt wurde. Dies sorgte für Abwechslung, denn wer das Planetarium
schon mehrfach besucht hat, der kennt die Projektionen mittlerweile
schon recht gut.
Zum Abschluss bliesen die
Verantwortlichen des Planetariums zu den Bildern von Sternnebeln Rauch
in das Rund. Das sorgte mit den dann eingeschalteten Scheinwerfern für
eine sehr atmosphärische Stimmung.
Moonbooter und auch Wellenfeld
lieferten zwei sehr gute Konzerte, bei denen ihre Musik durch sehr
ansprechende Bilder im Planetarium unterstützt wurde.