Mit dem Trio GartenOhm stand dann der
zweite Liveact auf dem Programm. Die drei Musiker, das sind Edgar
Hellwig aka Edé (Overton LowD-Whistle, Kaossilator, Tenori-On, MiniMoog,
Kurzweil K2000, Gibson Les Paul 1975, POD Pro, TC Helcon VoiceLive),
Dirk Cervenka (Kurzweil K2500, Ensoniq SD1, Lynx Remote Controller, IBM
mit FruityLoops) und Rolf Schmitt (Roland V-Drums) hatten sich erst fünf
Tage zuvor entschlossen, einen Gig in Dinslaken zu spielen. Die drei
hatten bereits vor 15 Jahren gemeinsam Musik unter dem obigen Namen
gemacht, waren dazwischen aber getrennte musikalische Wege gegangen. Ihr
Set bestand zum größten Teil aus improvisierten Stücken, die in den
letzten Tagen (eines erst am Vortag) entstanden waren bzw. eines auch
auf der Grundlage eines älteren Titels aufbaute. Soviel Mut wurde an
diesem Tag aber leider nicht belohnt, denn die Technik spielte den
dreien ein ums andere Mal einen Streich.
Sehr verhalten ging es zunächst in den
Set um dann nach einigen Minuten in einen Part zu wechseln, der sehr
melodisch und rhythmisch – fast schon im Stile einer Rockband – abging.
Doch gleich zu Beginn waren aufgrund des Einsatzes eines PC, der Sound
und einige Sequenzen zuspielen sollte, die technischen Probleme hörbar.
Mal kamen Sounds, die noch nicht in den Part passten aus den Boxen, dann
fehlten zum Ausgleich diese einige Minuten später, wenn sie gebraucht
wurden. Dies war vor allem für die drei auf der Bühne nicht einfach,
doch sie gingen sehr professionell damit um und spielten ihr Set durch.
Wenn die Technik ihnen wohl gesonnen
war, dann hörte man deutlich heraus, welches Potenzial die drei haben,
denn es kamen melodiöse und sehr druckvolle Passagen aus den Boxen, die
mitreißend waren. Aber so ist es nun mal, wenn man live auf der Bühne
steht, da kann auch mal was schief gehen.
Neben den Keyboards war es vor allem
das von Rolf Schmitt druckvoll gespielte Schlagzeug und Edgar Hellwigs
Arbeit an der E-Gitarre und Flöte (eine Overton LowD-Whistle), die den
Sound ausmachten. Im Schlussteil des Gigs spielte Edgar dann noch ein
Tenori-On, ein für mich exotisches elektronischen Instrument, das wie
ein viereckiger Glaskörper aussieht. Das Trio bot eine Musik, die aus
treibender elektronischer Rockmusik, so möchte ich es mal nennen,
bestand. Auf dem stetig dahintrabenden Rhythmus legten sie ihre Melodie-
und Harmoniebögen, was mir sehr gut gefiel.
Stephan Schelle, 21.02.2010
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