GartenOhm
(Schallwelle-Preis 2009)


     

Mit dem Trio GartenOhm stand dann der zweite Liveact auf dem Programm. Die drei Musiker, das sind Edgar Hellwig aka Edé (Overton LowD-Whistle, Kaossilator, Tenori-On, MiniMoog, Kurzweil K2000, Gibson Les Paul 1975, POD Pro, TC Helcon VoiceLive), Dirk Cervenka (Kurzweil K2500, Ensoniq SD1, Lynx Remote Controller, IBM mit FruityLoops) und Rolf Schmitt (Roland V-Drums) hatten sich erst fünf Tage zuvor entschlossen, einen Gig in Dinslaken zu spielen. Die drei hatten bereits vor 15 Jahren gemeinsam Musik unter dem obigen Namen gemacht, waren dazwischen aber getrennte musikalische Wege gegangen. Ihr Set bestand zum größten Teil aus improvisierten Stücken, die in den letzten Tagen (eines erst am Vortag) entstanden waren bzw. eines auch auf der Grundlage eines älteren Titels aufbaute. Soviel Mut wurde an diesem Tag aber leider nicht belohnt, denn die Technik spielte den dreien ein ums andere Mal einen Streich.

    

    

Sehr verhalten ging es zunächst in den Set um dann nach einigen Minuten in einen Part zu wechseln, der sehr melodisch und rhythmisch – fast schon im Stile einer Rockband – abging. Doch gleich zu Beginn waren aufgrund des Einsatzes eines PC, der Sound und einige Sequenzen zuspielen sollte, die technischen Probleme hörbar. Mal kamen Sounds, die noch nicht in den Part passten aus den Boxen, dann fehlten zum Ausgleich diese einige Minuten später, wenn sie gebraucht wurden. Dies war vor allem für die drei auf der Bühne nicht einfach, doch sie gingen sehr professionell damit um und spielten ihr Set durch.

    

                        

    

Wenn die Technik ihnen wohl gesonnen war, dann hörte man deutlich heraus, welches Potenzial die drei haben, denn es kamen melodiöse und sehr druckvolle Passagen aus den Boxen, die mitreißend waren. Aber so ist es nun mal, wenn man live auf der Bühne steht, da kann auch mal was schief gehen.

    

    

Neben den Keyboards war es vor allem das von Rolf Schmitt druckvoll gespielte Schlagzeug und Edgar Hellwigs Arbeit an der E-Gitarre und Flöte (eine Overton LowD-Whistle), die den Sound ausmachten. Im Schlussteil des Gigs spielte Edgar dann noch ein Tenori-On, ein für mich exotisches elektronischen Instrument, das wie ein viereckiger Glaskörper aussieht. Das Trio bot eine Musik, die aus treibender elektronischer Rockmusik, so möchte ich es mal nennen, bestand. Auf dem stetig dahintrabenden Rhythmus legten sie ihre Melodie- und Harmoniebögen, was mir sehr gut gefiel.

                   

    

Stephan Schelle, 21.02.2010

     

Dithmar

Harald Grosskopf