Frank Tischer
(Haus Eifgen, Wermelskirchen - 27.09.2024)


    

Am 27.09.2024 traten S.o.P. als Duo Tischer / Fischer Trio im Haus Eifgen in Wermelskirchen auf. Bei kleineren Clubgigs spielen sie als Duo, bei größeren Auftritten in Dreierbesetzung. Das Konzert, das gegen 21 Uhr startete, wurde zunächst von Frank Tischer mit einem ca. 60minütigen Soloprogramm gestartet. Dazu hatte Frank einige Visuals, bestehend aus animierten Computergrafiken auf eine Leinwand projiziert. Die Leinwand musste aber aus Platzgründen im Gastraum ca. 3 Meter neben der Bühne aufgebaut werden, so dass man sich entweder auf das ausdrucksstarke Spiel von Frank oder eben auf die Visuals optisch konzentrieren musste. Für mich war es aber ein Genuss die Fingerfertigkeit von Frank Tischer zu bewundern.

    

    

Franks Set bestand aus fünf Stücken seines aktuellen, in 2024 erschienen Albums „Impulse“ sowie drei neuen Stücken, von denen zwei auf das nächste Soloalbum kommen sollen, das Elektronikmusik der „Berliner Schule“ enthalten wird. Im Set bot er eine Kombination aus traditioneller Elektronikmusik, die er mit Lounge und Trance vermischte. Auch einige leicht jazzige Motive waren in der Musik auszumachen.

     

   

Wie eine Zitrone, die den Geschmack eines Gerichtes auf eine noch höhere Ebene hebt, so würzte auch Frank Tischer seine herrliche Musik in dem er immer mal wieder Elemente anderer Acts untermischte, wie ein zirpender Synthie á la Jarre, oder Klänge die an Tangerine Dream, Klaus Schulze oder Mike Oldfield erinnerten. Diese wurden aber nur dezent eingesetzt.

    

    

Die acht live gespielten Stücke sind auch Bestandteil der Solokonzerte, die er im Radom aufführt. Mit herrlichen Flächensounds und Harmonien ging es dann im ersten Stück „Strings In The Sky“ los. Da zogen die Flächen herrlich durch den Raum und man hätte auch gut bei geschlossenen Augen aus dem Hier und Jetzt entschweben können. Dem folgte dann eine sanfte Melodie, die durch den Raum zu perlen schien.

    

     

    

Nach einigen Momenten baute Frank dann einen leicht stampfenden, pulsierenden Groove ein und es entwickelten sich Harmoniebögen, die - zusammen mit dem Rhythmus - Gänsehaut erzeugten. Die Melodielinie, die Frank darauf setzte, war nicht von dieser Welt. Dann steuerte er auch noch einen Schlagzeugrhythmus aus dem Rechner bei (das sollte später durch Tommy Fischer noch eine ganz andere Dimension bekommen) und die Besucher wurden in einen hypnotischen Flow gezogen. Frank agierte dabei teilweise mit geschlossenen Augen und gab sich so komplett der Musik hin.

    

     

Die einzelnen Stücke waren sehr gut zusammengestellt und perfekt mit Bridges zusammengefügt worden, so dass ein einstündiger Longtrack entstand, dem man sich nicht entziehen konnte. Sanfte Passagen wechselten mit dynamisch/rhythmischen sowie spacig/ambiente mit hymnischen und dann wiederum eingängigen, Gänsehaut treibenden Melodien/Harmonien.

    

    

Das Set von Frank Tischer war ausgereift und zeigte einen Profimusiker, der bei seinem Konzert viel Gefühl für Harmonie und Melodik bewies. Obwohl sein Spiel einen hohen technischen Standard besaß, wirkte die Musik sehr emotional und stimmig und darüber hinaus auch noch leicht und locker. Allein dieses einstündige Soloset war das Eintrittsgeld wert, sollte aber durch den zweiten Teil noch mal getopt werden.

    

    

    

Setlist  

Strings In The Sky
Overture
Circumpolar
Armillary Sphere
Charon
La grade Mirage
Space Flow
Timestream24

Stephan Schelle, Oktober 2024


  

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