F.D. Projekt - Satzvey 2011
F.D. Projekt
(Satzvey Castle, 07.05.2011)


    

Frank Dorittke, der unter dem Pseudonym F.D. Projekt seine Musik veröffentlicht, hatte das Konzert auf Burg Satzvey unter das Motto „The Other Side Of F.D. Projekt“ gestellt und das hatte seinen Grund. Wer Frank’s Musik kennt, der weiß, dass die E-Gitarre immer einen sehr großen Anteil an seinen Stücken hat. Darüber hinaus ist sein Faible für den großen Briten Mike Oldfield auch sehr oft in seinen Tracks auszumachen. Auf Burg Satzvey war das aber anders.

     

    

Frank hatte sich durch seine Zusammenarbeit mit dem Niederländer Ron Boots, in dessen Musikprojekt MorPheusZ er Mitglied ist, inspirieren lassen und sich in letzter Zeit mehr den elektronischen Tonerzeugern gewidmet. Aus diesem Grund war sein Set auch elektronsicher und weniger rockig, wie sonst. Auch war das elektronische Equipment, das er auf der Bühne aufgebaut hatte, umfangreicher als üblich. Das heißt aber nicht, dass er die E-Gitarre ganz außen vor ließ. Wer jetzt Musik im Stile von Ron Boots vermutet, der liegt falsch, denn Erik hat seinen ganz eigenen Stil und seine eigenen Sounds, die frisch und druckvoll klangen. Eine tolle neue Seite des Musikers aus Dinslaken tat sich da auf.

     

    

     

Mit dem neuen Equipment hat er einige Zeit experimentiert und das Ergebnis auf der bei SynGate frisch erschienenen CDR „Nocturna“ veröffentlicht. Sein Set bestand aus Teilen dieser neuen CDR sowie aus neuen Parts, die an das Album angelehnt waren. Er hatte die Teile zu einem komplexen Longtrack zusammengefasst, der den Hauptset darstellte.

    

    

Los ging es sehr sequenzerlastig und in Richtung „Berliner Schule“. Das ist für Frank eine neue Stilrichtung, die ihm aber auch gut zu Gesicht steht. Nur ganz selten, wie in einem Part, als er Glöckchen artige Sounds nutzte, blitzte mal kurz Mike Oldfield in seinem Set auf. Damit war dann aber auch seine Hommage an diesen tollen Musiker abgehakt. Auffällig war von Beginn seines Sets, das Frank unglaubliche fette Sounds und schöne Rhythmuspassagen erstellt hatte, die live sehr gut rüber kamen.

     

    

Frank lässt bei seinen Konzerten ja meist vorbereitete Elektroniksounds aus seinen Geräten abspielen, zu denen er dann in die Saiten seiner E-Gitarre greift. Ihn dieses Mal so lange hinter den Tasteninstrumenten und Sequenzern sitzen zu sehen, war schon ungewöhnlich. Die meiste Zeit des Konzertes spielte er Harmonien bzw. Melodien auf den Tasten oder drehte an den unterschiedlichen Knöpfen und Reglern.

     

     

Es dauerte zwar eine Weile, aber dann griff sich Frank doch die E-Gitarre und sofort kam eine Spur Rock in seine Musik, die teils auch in die Prog-Schiene driftete oder einfach nach erdigem, amerikanischem Rock klang. Auch zu dem neuen Stil von Frank passt die E-Gitarre hervorragend.

    

                    

    

Als Zugabe hatte er sich etwas Besonderes ausgedacht. Er bot eine Coverversion des John Dyson Klassikers „Evolution“ (das Titelstück seines gleichnamigen Albums aus dem Jahr 1989). Das Stück hatte Frank völlig anders angelegt, so dass es erst nicht zu erkennen war. Die Melodielinien spielte er auf seiner E-Gitarre, während der musikalische Unterbau vorproduziert war. Er bot eine rockige Variante des Dyson-Tracks. Die zweite Zugabe bestand aus seinem Stück „Desire“ von seinem letzten Album „Time To Remember“. Das Stück, das eine gewisse irische Folkstimmung verströmt, war ein schöner rockiger Abschluss seines guten Konzertes. Mit dieser Rockballade verschwammen stilistisch Rockmusik und Elektronik.

    

     

Stephan Schelle, 08.05.2011

     

TMA feat. Martinson

Broekhuis, Keller & Schönwälder