Code Indigo 2013

 Code Indigo
(E-Day, Oirschot - NL -  06.04.2013)


    

Nach dem Ausscheiden von Robert Fox, dem zweiten kreativen Kopf neben David Wright, haben Code Indigo das erste gemeinsame Studioalbum in der neuen Formation aufgenommen. Mit diesem Album im Gepäck traten sie erstmals seit 2005 wieder auf dem Festland live auf. Für Robert Fox ist mittlerweile der britische Musiker Neil Fellowes aka Geigertek zur Band gestoßen. Außer David Wright (Keyboards) und Neil Fellows (Keyboards) agierten noch die beiden Gitarristen Dave „DJ“ Barefield und Nigel Turner-Heffner auf der Bühne. Dave Massey, der für die Rhythmusprogrammierung verantwortlich zeichnet, war allerdings nicht dabei.

     

    

     

    

Das neue Album von Code Indigo nennt sich „MELTdown“ und befasst sich mit der momentanen gesellschaftspolitischen Situation in Europa und auf der Welt. Das Projekt um Kopf David Wright prangert die Geld- und Machtgier der Menschen an, die mit ihrem Handeln dabei sind ihren Heimatplaneten zu zerstören. Der Gig von Code Indigo umfasste das komplette neue Album in einer verlängerten Version. Während die CD etwas mehr als 70 Minuten dauert, weiteten Code Indigo die Musik für ihren Auftritt auf ca. 90 Minuten aus.

    

     

    

    

     

Neben der Musik, die im typischen Code Indigo-Stil gehalten ist (ein Grundmotiv wird in verschiedenen Varianten gespielt, so dass sich ein nahezu langer, in sich geschlossener Track, der aus mehreren Stücken besteht, entwickelt) wurde das Ganze durch sehr ansprechende, zum Thema passende Bilder, die während der kompletten Show liefen. unterstützt. Die Grafiken und Bilder wurden von Nigel Turner-Heffner zusammengestellt. Beides zusammen ergab eine tolle Show, die in sich geschlossen war. Aufgeteilt waren die Stücke der neuen CD in zwei Parts. Der Sound war aber nicht so druckvoll wie man es aus den frühen Code Indigo-Produktionen her kennt, sondern wesentlich ambienter angelegt.

    

    

    

    

Das Code Indigo-Set begann mit dem ersten Titel der neuen CD, „Welcome To The Asylum“. Sehr schön anzusehen war, dass Nigel die Titel der Stücke sowohl im englischen Original wie auch in niederländischer und deutscher Sprache in die Filme integriert hatte, auch wenn ihm dabei so mancher Übersetzungsfehler unterlaufen ist. So übersetzte er beispielsweise den Albumtitel „Meltdown“ mit „Nervenzusammenbruch“. Das sind aber nur kleine Schönheitsfehler, die nicht näher ins Gewicht fielen. Wie gesagt startete der Gig mit einem „Willkommen in der Irrenanstalt“ und das wurde dann auch durch entsprechende Bilder unterlegt.

    

    

     

    

    

Das Spiel um Macht und Geld drückte sich dann auch noch in Titeln wie „Black Gold“ aus, was auf die Rohstoffausbeute (Öl) hinwies, „The Men Who Crashed The World“ dass das Thema der Zerstörung der Erde durch die Menschheit beinhaltete, „Bail Out“ mit dem Hinweis auf die Rettungspakete für europäische Staaten, während die Banker immer fleißig mit ihren Spekulationen weiter machen („Bankers In Wonderland“) und die Manager sich trotz Misserfolge immer weiter hohe Bonuszahlungen in die Tasche stecken („Bonus Culture“). So passte dann auch der Abgang von Turner-Heffner, Fellows und Barefield dazu, die sich am Ende des offiziellen Sets je einen Aktenkoffer schnappten, auf denen die Währungszeichen für Euro, Pfund und Dollar angebracht waren.

    

     

    

     

    

Während Nigel an der E-Gitarre eine gewohnt souveräne Figur machte, bot auch der zweite Gitarrist Dave „DJ“ Barefield eine sehr ansprechende Leistung, obwohl er doch neu in die Formation gekommen ist. Vom Lampenfieber, das sich am Nachmittag noch breit gemacht hatte, war auf der Bühne zum Glück keine Spur mehr. Neil und David agierten darüber hinaus ebenfalls souverän. David ließ sich auch von einem kleinen technischen Problem (mitten im ersten Part brach das Set kurz ab) nicht wirklich aus der Ruhe bringen. Allerdings hätte ich mir bei diesem Auftritt statt der programmierten Rhythmusspuren doch ein echtes Schlagzeug gewünscht, das dem Gesamtsound mehr Druck verliehen hätte, der so an einigen Stellen eine Spur zu dünn rüberkam.

    

    

     

    

    

Code Indigo ernteten für ihren sehr atmosphärischen Gig eine Menge Applaus, der zu einer gut zehnminütigen Zugabe, einem Medley aus ihrem Debütwerk „For Whom The Bell“ mündete. Diese Zugabe war bedeutend rockiger angelegt, als die Stücke der neuen CD. Das war dann Höhepunkt und zugleich das Ende des intensiven Code Indigo-Konzertes.

    

     

    

    
 

Setlist

Welcome To The Asylum
Meltdown
City Of Fools
Costing The Earth
Eco-Nomic
Information Cascade
Keep Taking The Pills
Black Gold
ID Code
Carbon
In The Dark
The Men Who Crashed The World
Bail Out
Bankers In Wonderland
Greed In The Bubble
Bonus Culture

Zugabe

For Whom The Bell - Medley

Stephan Schelle, 09.04.2013

 

 

Konzert von René Splinter

 

E-Day 2013