Zweiter im Bund war dann der Berliner
Bernd Kistenmacher. Und wie es sich für einen richtigen Berliner
Elektronikmusiker gehört, so ist seine Musik auch der bekannten „Berliner
Schule“ angelehnt. Aber sein neuestes Werk „Antimatter“, das an diesem
Abend in voller Länge auf dem Programm stand, klingt vom Sound und der
Struktur der Musik neu und anders.
Bernd saß zwischen seinen
Tasteninstrumenten und präsentierte die Musik seines aktuellen Albums
„Antimatter“, die sich um das Thema des Teilchenbeschleunigers im C.E.R.N.
bewegt. Zuletzt war Bernd mit der Musik im Planetarium aufgetreten, was
auch sehr gut zu seiner Musik passt, aber auch in dem stillgelegten
Schwimmbad zogen die Klangwolken perfekt ihre Bahnen, auch wenn die Musik
an einigen Stellen recht komplex und für „normale Ohren“ nicht leicht zu
konsumieren war. Das lag auch daran, dass einige Passagen recht düster und
dem Thema entsprechend technologisch wirkten. So mancher Gast fiel bei
dieser Musik in einen entspannten Dämmerzustand und war total aus dieser
Welt entrückt.
Leider wurde Bernd nicht permanent von
den wenigen Spots angestrahlt und saß die meiste Zeit mit Körper und
Gesicht im dunklen Bereich. Visuelle Unterstützung, die seiner Musik noch
mal eine weitere Tiefe verliehen hätte, gab es leider auch nicht, sodass
sich nach den Filmen von Stefan Erbe die Zuschauer ganz auf die Musik
konzentrieren konnten.
Recht ambient war der Set von Bernd
aufgebaut – so wie er es halt auch auf seinem Album praktiziert – so dass
die Klänge durch den Raum schwebten. Die Klangwolken durchzogen förmlich
den Raum des Schwimmbades und füllten das Becken mit imaginären
Klangwellen, auf denen sich die Besucher treiben ließen.
Als letztes Stück des offiziellen Teils
hatte Bernd „Antimatter - Compressed Fluid“,
ein bisher unveröffentlichtes Stück, das er als Zugabe bei seinem
Münsteraner Planetariumskonzert als Zugabe gespielt hatte, platziert.
Nach dem Set und dem anschließenden
kraftvollen Applaus gab es noch eine Zugabe, in der Bernd mit
„On The Shoulders Of ATLAS“
vom Album
„Antimatter“
nun einen
hymnischen und sehr melodischen Track, der sich sehr stark von dem bisher
präsentierten unterschied, bot. Bernd lieferte einen guten Auftritt, der
vor allem die Freunde der ambienteren Musik ansprach.