Der Musiker Christian Ahlers firmiert
als BatteryDead, was soviel wie entleerte Batterie bedeutet. Er hatte
aber ein sehr Energie geladenes Set zusammengestellt, das seinem Namen
nun wirklich keine Ehre machte, denn seine Stücke wirkten nun wirklich
nicht wie eine leere Batterie. Ganz im Gegenteil, Christian schien seine
Akkus für diesen Gig besonders geladen zu haben. Die Musik aus seinem
Set stammte von seinen beiden CDs „Sands Of Deception“ und „Deep
Discharge“.
Neben Christian war auch noch Frank
Specht, eine Hälfte des Elektronikduos Rainbow Serpent mit auf der
Bühne, der ihn in einige Passagen tatkräftig unterstützte. Die Stücke
von BatteryDead kamen mit einer unglaublichen Dynamik und Transparenz
aus der PA-Anlage. Man hörte schnell heraus, welche Substanz die Sounds
und die Musik von BatteryDead hatten. Für mich war sein Konzert das
erste Highlight des Tages. Christian startete mit dem Stück „Deception
Of Sands“, das er in einer abgewandelten Form bot, die sich sehr von den
Studioversionen (dort gibt es zwei Parts) unterschied. Zunächst wurden
spacig wirkende Flächen durch den Raum gejagt, auf denen Christian
einige Harmoniebögen darüber legte, die schon fast Pink Floyd ähnliche
Ausmaße annahmen. Dann hielt eine Rhythmussequenz Einzug in seinen Sound
und der Titel nahm an Fahrt auf. Vor allem die tollen Harmonien lösten
bei mir Gänsehaut aus. Christian scheint schon mit den ersten
Veröffentlichungen seinen eigenen Stil gefunden zu haben, auch wenn an
der ein oder anderen Stelle bekannte Töne und Klangfarben herauszuhören
waren (z. B. von Jean Michel Jarre, Rainbow Serpent oder Erik Seifert).
Und in diesem tollen Stil setzte
Christian dann auch sein Konzert fort. Hätte man seinem Gesicht nicht
ablesen können, das an der ein oder anderen Stelle etwas nicht so
funktionierte, wie er sich das vorgestellt hat, dann wäre niemandem
aufgefallen, das ein kleines Problem aufgetreten war. Bei elektronischer
Musik ist es halt so, dass der Musiker sehr von der Funktionsfähigkeit
seiner elektronischen Gerätschaften abhängig ist. Als Christian den
Zugabetitel „Starlight“ starten wollte machte es beispielsweise kurz „pling“
und der Rechner oder sein Programm war abgestürzt. Kommentar aus dem
Publikum: „Das ist typisch Windows“. Christian ließ sich davon aber
nicht wirklich aus der Ruhe bringen sondern foppte das Publikum mit den
Worten „So, das war es“ während er den Rechner oder das Programm schon
wieder startete. Als Zugabe spielte er dann das Stück „Starlight“, das
schon fast tanzbar war. Eine weibliche Stimme sang den Titel und ein
fetter Rhythmus sowie eine sehr eingängige Melodie sorgten für die
tanzbare Form.
Die Stücke wurden von herrlichen
Rhythmen getragen, auf denen Christan dann seine eingängigen Melodien
setzte. Das hatte Format und ging schnell ins Ohr. Sehr gut gefiel mir
auch das offene Bühnenbild, das es ermöglichte, zwischen die Keyboards
zu sehen, so dass man erkennen konnte, was im Set live gespielt wurde.
Christians Set, dessen Tracks von hypnotischen Rhythmen und Sounds
durchzogen waren, kam beim Publikum sehr gut an und erntete zum Schluss
einen großen, ausufernden Applaus.
BatteryDead alias Christian Ahlers
absolvierte einen wirklich tolle Auftritt. Mit seinen
Liveinterpretationen machte er Appetit auf seine CDs. Mir hat es sehr
viel Spaß gemacht ihm zuzuhören und zuzuschauen.
Setlist
1. Sands Of Deception (Abwandlung)
2. Fata Morgan
3. Silvesternacht
4. Evidence Of Life
5. Dried Out
6. Sequenzerlust
Zugabe
7. Starlight
Stephan Schelle, 25.03.2012