B A R (Band am Rhein)
(Electronic Circus-Festival, Detmold - 01.10.2016)


    

In Seemanns bzw. Kapitänskostümen wurden dann BAR (Band am Rhein) angesagt. Der Grund: Lucas Croon (Stabil Elite) und Christina Irrgang kommen aus Düsseldorf, was auch den Bandnamen erklärt. Ihren Kompositionen erinnern an Bands der Marke Prefab Sprout, Dream Academy, Propaganda (insbesondere der Gesang von Christina) und Bryan Ferry erinnern. Stilistisch waren die Stücke sehr stark an der Popmusik der 80’er Jahre wie New Romantic, Wave oder Electropop angelehnt. Einige Sounds und Klangfarben kennt man so auch von z. B. ABC, allerdings nicht ganz so fett, sondern etwas reduzierter. Das zeigte sich gleich schon im Opener.

     

    

Auch wenn der erste Song des Sets „Adios“ hieß, so starteten BAR doch gleich mit einem mitreißenden, tanzbaren Stück in ihr Set. Das erste Stück des recht elektronischen Duos wurde um eine Blockflöte, die von Christina gespielt wurde ergänzt, was ganz hervorragend zu dem Electropop-Sound passte. Wie dieser erste Song schon zeigte, war die Musik von BAR hoch melodisch mit sehr eingängigen Refrains und Melodien gespickt. Während Christinas Stimme an einigen Stellen recht zaghaft wirkte, kam Lucas Gesangspart sehr geschmeidig rüber.

    

     

    

Das Intro im zweiten Stück „White Noise“ hätte auch gut von einem Act aus der traditionellen Elektronik stammen können. Sobald aber der Rhythmus einsetzte und Christina ihren Text ins Mikro hauchte, waren BAR klar im atmosphärisch/romantischen Pop verortet.

     

    

Aber auch etwas unterkühltere Klänge und Rhythmen hatten sie im Programm was sich im dritten Song „True“ zeigte. Als optisches Highlight schwang Christina dann bei „BAR Theme“ einen Leuchtstab, zu dessen Performance die Beleuchtung heruntergeschraubt wurde. Das sah wirklich klasse aus. Eines der letzten Stücke war dann recht instrumental und rhythmisch und zeigte dabei einige an Kraftwerk erinnernde Sounds. Eine gute Überleitung zum nächsten Act.

     

    

    

Der letzte Song des Programms „Traum“ basierte dann auf einem Text von Johanna Arendt, einer Theoretikerin, wie Christina erzählte. Diesen Song sangen sie dann als einzigen in deutscher Sprache, alle anderen wurden in Englisch interpretiert.

    

    

Elektronische Beats und Synthieflächen und -melodien die sehr eingängig und traumhaft waren, trafen so auf den Gesang von Christina und Lucas. Mit ihren Synthiesounds, Harmonien, Melodien, Arpeggios und Sequenzen passten sie ganz gut ins Programm des Electronic Circus.

    

      

    

 

Setlist

Adios
White Noise
True
Anjali Reverse
Sternberg & Mason
Dexy’s Alrobe
New Take
Luna May
BAR Theme
Traum

Stephan Schelle, Oktober 2016

 


 

     

Fryderyk Jona

Metroland