Mit Auto-Pilot stand dann an diesem
Tag der erste britische Act des international besetzten Festivals auf
der Bühne. Auto-Pilot, das sind die beiden Musiker Adrian Collier
(Synthesizer, Gitarre, Gesang) und Shaun Herbert (Synthesizer, Samples).
Die beiden haben ein erstes Album herausgebracht, das den Titel „The
Atlantic Machine“ trägt und dessen erste sieben Stücke ihr Konzert
eröffnete. Das zweite Album hatten sie auch schon als Eigenproduktion in
Form einer CDR dabei, es soll aber im nächsten Jahr bei einem Label
erscheinen. Auch von dem neuen Werk, das den Namen „8-Zero“ trägt, waren
einige Stücke im Programm.
Mit diesem zweiten Act gingen die
Macher des Circus ein erstes Wagnis ein, ist das britische Duo doch in
unserem Land bisher eher unbekannt. Zudem verbinden die beiden Musiker
nach eigenen Angaben die Stile von traditioneller Elektronik mit der
Musik von Human League, Tears For Fears und Pink Floyd. Dazu kommt noch,
dass sich auch Gesang in einigen ihrer Stücke widerfindet. Auf CD geht
der Gesang sogar in Rap oder Hip Hop, was die beiden bei ihrem Gig in
Gütersloh aber vermieden. Das war auch gut so, wurden doch die Elemente
aus treibender Rhythmik, atmosphärischem Prog, New Wave, Synth-Pop und
traditioneller Elektronik so gut miteinander verwoben. Darüber hinaus
würzten sie ihre Stücke noch mit zahlreichen Effekten wie zum Beispiel
einer Art tickendem Uhrwerk. Ihre Kombination bricht mit allen Grenzen
und stellt so etwas völlig Neues dar. Das spürte auch das Publikum, das
sich auf diese ungewöhnliche Spielart einließ und den Auftritt sichtlich
genoss.
Während Shaun hauptsächlich hinter
seinen Laptops und Synthies verweilte, kam Adrian mehrfach in die
Bühnenmitte um entweder einen durch Computer verzerrten Gesang
beizusteuern oder aber mal atmosphärisch, dann wieder rhythmisch
akzentuiert in die Saiten seiner E-Gitarre zu greifen. Mal bestimmten
härtere oder außergewöhnliche Rhythmen das Bild, dann wiederum hörte man
New Wave oder Synth-Pop heraus, um im nächsten Moment wieder herrliche
Melodien und Harmonien genießen zu können. Unterbrochen wurden die
Stücke, die nahtlos ineinander übergingen, dann an der ein oder anderen
Stelle von Effekten wie etwa das Suchen eines Radiosenders.
Mit Auto-Pilot (beide CDRs kann ich
nur wärmstens empfehlen) hat sich ein neuer Act in die Herzen so manches
Besuchers gespielt, weil gerade die Art der Musik so ungewöhnlich und an
vielen Stellen doch so vertraut erscheint. Ein klasse Act der nicht nur
in der Elektronikszene gefallen, sondern auch im Progressive-Rock und
bei den Freunden des Synth-Pop Anklang finden sollte.