Neben der DoppelCD, auf der das Konzert im Audioformat erscheint, kommt
zeitgleich am 25.09.2013 eine DVD unter dem Titel „A Show Beyond Man And
Time“ auf den Markt, die das komplette Konzert in den Audioformaten
Dolby Digital 2.0 und Dolby Digital 5.1 sowie im Bildformat 16:9 zeigt.
Sehr eindrucksvoll ist das Bühnenbild
schon zu Beginn bei dem Stück „Transformed“, das einen alten Mann
(gottähnlich) an beiden Seiten des Bühnenrandes auf zwei Leinwände
projiziert zeigt, während die Bühne noch leer im blauen Licht gehüllt
ist. Schon hier, wie auch über den ganzen Konzertmitschnitt verteilt,
werden diese Animationen immer wieder mal über den kompletten Bildschirm
angezeigt (teilweise mit Überblendungen). Als The Keeper tritt dann Yogi
mit einem dreieckigen Hut (wie eine aus einer Zeitung gefertigte
Kopfbedeckung), einer Judojacke und an den inneren Händflächen
angebrachte Lampen auf. Sehr ansprechend sind Yogi’s Bewegungen, die mit
den Hintergrundanimationen synchron sind. Dazu werden seine Bewegungen
auch von rückwärtigen Scheinwerfern als Schatten auf die seitlichen
Leinwände projiziert. Ein tolles Schauspiel.
Im Titelstück hat sich Yogi ein
schwarzes Band vor die Augen gebunden um den Blinden darzustellen. Im
folgenden „Unchain The Earth“, diesem unwiderstehlichen Song, tritt Yogi
als Wissenschaftler auf. Neben Kittel und Brille ist er mit einem
rauchenden Schälchen und einer Blume bewaffnet. Daneben werden Bilder
aus unserer Gegenwart mit wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Themen
aber auch Krieg und Hunger gezeigt.
Als eine Art Quasimodo stellt Yogi
dann den „The Ugliest Man“ dar. In „The Road Of Creation“ brennt die
Band dann ein visuelles Feuerwerk aus Scheinwerferkaskaden ab. Ein
Gimmick am Rande: Kalle Wallner steckt seinem Alter Ego auf der
seitlichen Leinwand mit einem Feuerzeug eine imaginäre Zigarette an. In
„The Shadow“ tritt Yogi ganz in schwarz und mit einer schwarzen Skimaske
auf während er im Song „The Fisherman“ als Priester zu sehen ist, der
mit einer Angel bewaffnet ist und ein herzähnliches Gebilde über die
Köpfe der Zuschauer schwenkt. Und mit „The Noon“ endet das Konzeptwerk
dann sehr atmosphärisch.
Als Zugabe gibt es dann noch eine
Überraschung. Ray Wilson interpretiert mit der Band den wohl
eingängigsten und besten Song von RPWL „Roses“. Ray und Yogi wechseln
sich in diesem Stück beim Gesang der Strophen ab. Für mich ein Song mit
Hitpotenzial (auch in der Liveversion). Also, wo sind die
Radiostationen, die dieses Stück endlich puschen? Wenn schließlich der
ganze Saal den Refrain singt, läuft einem eine Gänsehaut über den
Rücken.
Neben dem Konzert gibt es auch noch
Bonusmaterial, das aus einem 17minütigen Interview mit Yogi Lang und
Kalle Wallner, dem Opener „Transformed, der in vier verschiedenen
Sprachen auswählbar ist, einer Fotogallerie, Desktopbildern, einer
Discografie sowie einem zuschaltbaren Bandkommentar (von Yogi Lang und
Kalle Wallner) in englischer Sprache besteht. Leider sind keine
Untertitel zuschaltbar, so dass man mit dem englischen Text vorlieb
nehmen muss.
„A Show Beyond Man And Time“ ist das
bisher beste Livedokument einer der angesagtesten und besten deutschen
Art-/Progressive Rockbands. Klang- und Filmqualität sind wirklich sehr
gut. Einziges Manko ist allerdings dass einige der Kameraleute und die
schwenkbare Kamera ein ums andere Mal ins Bild kommt (vor allem bei den
Totalen). Da hätte man von der Produktionsfirma etwas drauf achten
sollen, aber das ist jammern auf hohem Niveau. Diese DVD sollte man
unbedingt haben.
Zur Rezension der
CD
Stephan Schelle,
Oktober 2013