Der Hüstener Herbert
Flenner führte am Donnerstag, den 18. März 2004 in der Aula der Neheimer
Realschule seine selbst erstellten Computeranimationen vor.
Nun, warum steht so was auf
meiner Homepage? Ganz einfach, die Animationen wurden durch den Einsatz von
Elektronikmusik noch verstärkt. Und beides zusammen wirkte hervorragend
zusammen.
Herbert saß am
Bühnenrand hinter seinem Rechner, den er live steuerte. Die Musik, die
vorwiegend von den „großen“ der Elektronikmusik wie Tangerine Dream
und Klaus Schulze bestand, wurde von CD abgespielt. In einigen Phasen
wurden auch schnellere Beats angestimmt, dann waren Enigma oder
Faithless zu hören.
Diese insgesamt gut
40minütige Performance war in drei Teile unterteilt. Gleich der erste mit
dem Titel Sphere & Dream zeigte sehr schöne Landschaftsgrafiken, die
Berge, Seen etc.. Wie mit einem Helikopter unterwegs wirkten diese
Kamerafahrten über die Landschaften. Später wechselte dieser Part dann und
war von farbigen Phantasiegebilden und Farbspielen geprägt. Da rauschte man
in den Bildern schon mal durch einen Tunnel oder sah wie sich Fraktale und
Mandelbrotgrafiken farblich und in ihrer Form änderten.
In dem Part Aufstand der
Puppen setzte er sich auf humorige Weise mit dem Thema Privatfernsehen
auseinander. Dieses Medium wird in den letzten Jahren vor allem durch
niveaulose Talk-, Casting- und Realityshows bestimmt. Der Beitrag stellte
einen Protest gegen die Volksverdummung durch derartige Sendungen dar. Mit
karikativen Personen und abgedrehten Sprüchen setzte er dieses Thema um.
Leider war das etwas textlastig, so dass man sich zu sehr auf die Worte
konzentrierte und die Musik in den Hintergrund trat.
Der letzte Part Children
hatte ein sehr ernstes Thema zur Grundlage. Dieser neben Computergrafiken
vor allem aus Fotos bestehende Teil bewegte sehr, zeigte er doch das Leben
ukrainischer Straßenkinder. Die Fotos wurden ihm von der Aktion
Straßenkinder e. V. aus Stuttgart zur Verfügung gestellt. Den roten
Faden zwischen den Fotos stellte Herbert durch immer wiederkehrende
Computercharaktere dar, die so eine Geschichte vom Elend, der Gewalt bis zur
Prostitution erzählten. Die für diesen Part von Herbert gewählte
Musik stammte aus der CD Body Love von Klaus Schulze.
Bemerkenswert ist, dass die
vorgefertigten Grafiken und bewegten Bilder live von Herbert
zusammengestellt wurden. Er bediente sich seiner selbst erstellten Bilder-
und Grafikbibliothek und konnte so intuitiv auf die Musik reagieren. Dazu
überwachte er das Geschehen auf zwei Monitoren, die zum einen das
Steuerungsprogramm und zum anderen das Ergebnis zeigten. Die
Landschaftsaufnahmen hat er übrigens mit dem Programm Bryce 3D von
Kai Krause, den er, wie er nach der Vorstellung sagte, selbst mal
getroffen hat.
Stephan Schelle, 22.03.2004 |