Zu einem Doppelkonzert luden am 21.11.2008 zwei Heroen aus den 70’er und 80’er Jahren in die Grugahalle nach Essen. Obwohl an diesem Tag der Winter über Deutschland hereinbrach, hatte sich doch eine stattliche Zahl von Besuchern zum Konzert von David Coverdale’s Whitesnake und Alice Cooper in der Halle eingefunden. Den Beginn machten Whitesnake.

David Coverdale ist sein Alter wahrlich nicht anzusehen, so agil und dynamisch bewegt er sich posend auf der Bühne, als wären die letzten 30 Jahre spurlos an ihm vorüber gegangen. Zusammen mit seiner Band, bestehend aus Doug Aldrich (Gitarre), Reb Beach (Gitarre), Timothy Drury (Keyboards), Uriah Duffy (Bass) und Chris Frazer (Schlagzeug) bestritt er das Konzert, das Teil seiner „Good To Be Bad“-Welttournee ist.

Natürlich standen zunächst einige Stücke des aktuellen Albums „Good To Be Bad“ auf dem Programm der rockigen, weißen Schlange. Aber gerade die Klassiker, wie „Is This Love“, „Ain’t No Love …“ oder „Here I Go Again“ waren es, die das Publikum mitrissen und durch David animiert, lauthals mitsingen ließen. Die Stücke des neuen Albums zündeten dagegen nicht ganz so. Am besten gefielen mir Whitesnake, wenn diese bluesige Note in den Songs zur Geltung kam. Darin liegt meines Erachtens auch die Stärke von David.

Nicht gut gefallen hat mir allerdings das sehr lange Gitarrensoli das Doug Aldrich und Reb Beach nach dem Song „Is This Love“ auf die Zuschauer losließen. Die beiden hauten sich in frickelnder Art und Weise die Riffkaskaden nur so um die Ohren. Das war mir zu schrill und zu langatmig und sorgte statt für eine Unterstützung eher für einen Bruch. Das folgende „A Fool In Love“ konnte dann wieder versöhnen.

David verzichtete bei seiner Show auf aufwendige Elemente, dies überließ er Alice Cooper. Neben dem riesigen Banner mit dem Bandemblem sowie der Lightshow, verließ sich David ganz auf seine Bühnenausstrahlung und die ist immer noch unglaublich präsent.

Nach einer gut 90minütigen Show war dann das Konzert von Whitesnake leider beendet, ohne dass das Publikum noch eine Zugabe erhielt.

Setlist
Intro
Best Years
Fool For Your Lovin’
Can You Hear The Wind Blow
Love Ain’t No Stranger
Lay Down Your Love
Deeper The Love
Is This Love
Gitarren Duell
A Fool In Love
Ain’T Gonna Cry
Ain’t No Love …
Give Me All Your Love
Here I Go Again
Still Of The Night

Stephan Schelle, 22.11.2008