Nun kam ein Cut, denn es
kam etwas völlig anderes. Wadokyo traten als Gruppe von vier
Männern und acht Frauen auf, die die Kunst des japanischen Trommelns Taiko
beherrscht. Der Auftritt, der ausschließlich aus einer rhythmischen
Trommelperformance bestand, faszinierte sofort. War das Publikum bei den
vorangegangenen Gruppen noch etwas zurückhaltend, so strömten nun alle
direkt an den Bühnenrand um das beeindruckende Schauspiel aus nächster
Nähe zu betrachten.
Es ist unglaublich, wie
synchron die Trommlerinnen und Trommler einen minutenlangen, mit
Rhythmuswechseln ausgestatteten Part, perfekt darboten. Aber nicht nur vom
Sound, der sehr druckvoll - ist bei der Anzahl an Trommeln auch nicht
erstaunlich - rüber kam, sondern auch optisch durch die Anzahl der
Trommeln und die Performance hinterließen sie einen bleibenden Eindruck.
Mal sprang eine der Trommlerinnen in die Höhe, dann drehten die Trommler
ihre Instrumente herum und fochten als zwei Gruppen quasi einen
Trommelfight gegeneinander aus. Das war mal etwas ganz anderes und
bereicherte das Festival aber ungemein. Für diesen Auftritt erhielten sie
vom Publikum frenetischen Beifall.
Die letzte Band des Abends
war dann die aus Berlin stammende Gruppe Ohrbooten. Sie bieten
einen fröhlichen Cocktail aus Reggae und Hip Hop mit einer Prise Ska und
Punk. Diese Band konnte ich aber leider nicht mehr erleben, so dass mein
Bericht an dieser Stelle endet.
Under The Bridge
ist für mich ein tolles Festival, bei dem man immer eine Menge neuer Bands
und Musik für sich entdecken kann. Gerade die Mischung der
unterschiedlichen Musikstile und natürlich die ungewöhnliche Location
machen dieses Festival zu einem tollen Event. Es müssen nicht immer die
ganz großen Namen sein, die ein Festival bereichern. manchmal sind es
gerade die vermeintlich kleineren Acts, die für authentische und lebendige
Musik sorgen. In diesem Sinne kann ich das Festival nur jedem Musikfreund
empfehlen.
www.wadokyo.de
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