The Wake Woods
Blue Wave Festival, Binz, 14.06.2025
 


    

Nach dem Berliner Duo Treptow vom Vorabend wird mit einem Trio aus der Nachbarschaft in Berlin noch eine volle Schüppe draufgelegt. Der Festivalleiter Micha Maass wies vorab die Zuschauer darauf hin, dass nun auch die „Head-Banger“ auf ihre Kosten kommen werden. Der Bandname ist die englische Adaption des Familiennamens der Mutter Wachholz. Das junge, wilde Berliner Rock-Trio mit dreistimmigen Gesang, Ingo Siara (Bass), Helge Siara (Gitarre, Harmonika) und der „Neue“ Merlin Niklasch (Schlagzeug), hatten leider als einzige Band des Blue Wave 2024 etwas Pech mit dem Wettergott, mussten ihren Auftritt abrupt 2-mal abbrechen. Sie wurden aber direkt für 2025 wieder eingeladen und stehen nun erneut in Kampfmontur und Gerätschaften bereit. Wir waren leider beim Aufritt der The Wake Woods auf der Berliner Waldbühne nicht dabei, aber, wenn die drei den Aufschlagball auch so hart gespielt haben wie hier in Binz, war es sicher für die Legende The Who schwer, den Spielball damals ordentlich zu retournieren. Inzwischen gibt es einige Titel dieses Auftritts Waldbühne auf Vinyl als „Berlin Bang“ (2024). Geplant war, so die Aussage der drei Musiker, dass sie hier in Binz viel von ihrem aktuellen Studio-Werk „Treselectrica“ (2022) zum Besten geben wollten. Das konnten sie dieses Jahr nachholen.

    

Die drei Berliner Rocker sind inzwischen fleißig europaweit unterwegs, hauen den Zuschauern ihr Repertoire aus hartem Blues bis alternativen Rock frisch und leichthändig um die Ohren. Einige Besucher forderten: „Mehr, lauter, schneller.“ Und die The Wake Woods grinsten, drehten ihre Pegel höher und lieferten was gewünscht wurde. Hoffentlich auch beim diesjährigen Woodstock Forever Festival in Thüringen, da sind wir auch dabei. Wachholz-Debütant Merlin Niklasch hat es fantastisch gemacht, die Techniker waren, besonders bei „Take The Money And Run“, permanent mit Klebebandrollen unterwegs um das Trommel-Equipment auf dem fast berstenden Podest festzukleben. Das ist Rock’n’Roll pur, was wir auch Merlin‘s Eltern sagten, die berechtigt sehr stolz auf ihn waren. Der Schmelztiegel Berlin scheint ein unerschöpfliches Potential auch an interessanten, professionellen Blues-orientierten Formationen zu haben. Fast die Hälfte der diesjährigen Künstler haben immerhin ihre Basis in der Bundeshauptstadt.

    

Drei Bands traten ab 22:00 Uhr parallel vor das Binzer Club-Publikum: das Trio Mojo Wranglers um den niederländische Trommler Marcel Van Cleef im Braugasthaus, Dolden Mädel, Kontra-Bassist Klaas Wendling, international bekannt von The Baseballs und der charismatischste Bostoner Mundharmonika-Spieler und Blues-Sänger Keith Dunn als Duo in der MeerBar sowie die zweite Runde in der Villa Salve mit dem Quintett MadeMyDay. Die Sehschlitze von Jan Hirte wurden noch kleiner!!  

 
 

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