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Nach dem Berliner Duo
Treptow vom Vorabend wird mit einem Trio aus der Nachbarschaft in Berlin
noch eine volle Schüppe draufgelegt. Der Festivalleiter Micha Maass wies
vorab die Zuschauer darauf hin, dass nun auch die „Head-Banger“ auf ihre
Kosten kommen werden. Der Bandname ist die englische Adaption des
Familiennamens der Mutter Wachholz. Das junge, wilde Berliner Rock-Trio mit
dreistimmigen Gesang, Ingo Siara (Bass), Helge Siara (Gitarre, Harmonika)
und der „Neue“ Merlin Niklasch (Schlagzeug), hatten leider als einzige
Band des Blue Wave 2024 etwas Pech mit dem Wettergott, mussten ihren
Auftritt abrupt 2-mal abbrechen. Sie wurden aber direkt für 2025 wieder
eingeladen und stehen nun erneut in Kampfmontur und Gerätschaften bereit.
Wir waren leider beim Aufritt der The Wake Woods auf der Berliner Waldbühne
nicht dabei, aber, wenn die drei den Aufschlagball auch so hart gespielt
haben wie hier in Binz, war es sicher für die Legende The Who schwer, den
Spielball damals ordentlich zu retournieren. Inzwischen gibt es einige Titel
dieses Auftritts Waldbühne auf Vinyl als „Berlin Bang“ (2024). Geplant
war, so die Aussage der drei Musiker, dass sie hier in Binz viel von ihrem
aktuellen Studio-Werk „Treselectrica“ (2022) zum Besten geben wollten.
Das konnten sie dieses Jahr nachholen.
Die drei Berliner Rocker sind
inzwischen fleißig europaweit unterwegs, hauen den Zuschauern ihr
Repertoire aus hartem Blues bis alternativen Rock frisch und leichthändig
um die Ohren. Einige Besucher forderten: „Mehr, lauter, schneller.“ Und
die The Wake Woods grinsten, drehten ihre Pegel höher und lieferten was gewünscht
wurde. Hoffentlich auch beim diesjährigen Woodstock Forever Festival in Thüringen,
da sind wir auch dabei. Wachholz-Debütant Merlin Niklasch hat es
fantastisch gemacht, die Techniker waren, besonders bei „Take The Money
And Run“, permanent mit Klebebandrollen unterwegs um das Trommel-Equipment
auf dem fast berstenden Podest festzukleben. Das ist Rock’n’Roll pur,
was wir auch Merlin‘s Eltern sagten, die berechtigt sehr stolz auf ihn
waren. Der Schmelztiegel Berlin scheint ein unerschöpfliches Potential auch
an interessanten, professionellen Blues-orientierten Formationen zu haben.
Fast die Hälfte der diesjährigen Künstler haben immerhin ihre Basis in
der Bundeshauptstadt.
Drei Bands traten ab
22:00 Uhr parallel vor das Binzer Club-Publikum: das Trio Mojo Wranglers um
den niederländische Trommler Marcel Van Cleef im Braugasthaus, Dolden Mädel,
Kontra-Bassist Klaas Wendling, international bekannt von The Baseballs und
der charismatischste Bostoner Mundharmonika-Spieler und Blues-Sänger Keith
Dunn als Duo in der MeerBar sowie die zweite Runde in der Villa Salve mit
dem Quintett MadeMyDay. Die Sehschlitze von Jan Hirte wurden noch kleiner!!
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