The Back Doors Man
The Back Doors Man
 

And now, something completely different!!!! Denn den Abschluss absolvierte dann die Doors-Coverband The Back Door Man. Mein Kumpel und ich waren der Meinung, dass die doch recht jungen - vorwiegend aus dem Metalbereich kommenden - Besucher den Weg nach Hause antreten würden, da sie mit den 60’ern doch eher nichts anfangen können. Doch da hatten wir weit gefehlt, denn was sich beim Auftritt dieser Band abspielte, toppte das bisherige Geschehen noch einmal.

    

    

Zu den Klängen von Carl Orff’s Carmina Burana kam Sänger Wolfgang Eckert, der nicht nur äußerlich an Jim Morrison erinnert auf die Bühne. Seine Mitstreiter an Keyboard, Gitarre Bass und Schlagzeug folgten ihm. Die Show begann mit Who Do You Love und damit begann eine Reise in die psychedelischen 60’er, die vom ersten Ton an alle mitriss. Ja einige der jungen Mädels zu Jim-Rufen animierte. Nun muss ich gestehen, dass die Doors nicht gerade meine Band sind und ich ihr Repertoire nicht besonders gut kenne. Okay Riders Of The Storm, Light My Fire, People Are Strange und das endgeile The End kenn ich schon, aber damit ist dann auch alles gesagt. Umso irritierter war ich, dass das ganz junge Folk um mich herum (die älteren Semester sowieso) sehr textsicher waren und die Songs mitsingen konnten. Auch gingen fast alle tierisch zur Musik ab und tanzten, was das zeug hielt. Egal ob nun eine Art Ausdruckstanz, einfach drauf los gehopst oder Pogo, alles fand hier statt und passte zur Musik. Selten hab ich die Anhänger unterschiedlichster Musikrichtungen so miteinander abfahren gesehen. 

    

    

Nach einem Medley ging es mit Stücken wie When The Music’s Over, Break On Through, People Are Strange, Unknown Soldier, L.A. Woman und Soul Kitchen weiter. Und die fünf Musiker spielten sich förmlich in einen Rausch, was an der Stimmung und so manchem alkoholischen Getränk liegen mochte. Der Bassist war wie aus dieser Welt entrückt, denn er spielte fast komplett mit geschlossenen Augen. Der Keyboarder entlockte seinem Instrument die herrlichsten psychedelischen Töne und auch der Gitarrist stand dem in nichts nach. Alle legten eine Spielfreude an den Tag, die die alte Zeit wieder aufleben ließ. Die Interpretationen klangen nicht nachgespielt sondern waren sehr authentisch und beschworen quasi den alten Geist der 60’er herauf. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man glauben können, die Doors hätten sich wieder in Originalbesetzung formiert und seien - wie so viele andere alte Bands - wieder auf Tour.

    

    

Höhepunkte waren unter anderem die Ausflüge des Sängers ins Publikum. So sprang er beispielsweise beim faszinierenden Light My Fire von der Bühne und ging durchs Publikum um den direkten Kontakt zu den Leuten zu bekommen. Light My Fire wurde im Übrigen in einer absolut hypnotischen Version mit herrlichen Soli gespielt.

    

    

Nach über zwei Stunden Spielzeit gab die Band dann noch mit Love Me Two Times, Roadhouse Blues und Gloria einige Zugaben. Doch danach war immer noch nicht Schluss, man hatte das Gefühl, die fünf wollten gar nicht mehr aufhören. Während beim Zugabenteil dann The End anklang, machten wir uns auf den Heimweg und waren noch geprägt von diesem unglaublichen Auftritt.

Der Freitag war für uns schon mal ein echter Hammer.

www.backdoorsman.de