t und band live
Zeche Carl, Essen, 13.11.2021


    

Den Anfang machte Thomas Thielen und Band, besser bekannt unter dem Kürzel t. Zum 2019’er Konzert beim Night Of The Prog-Festival gab es im LineUp nur eine Veränderung am Viersaiter und ein zweiter Gitarrist wurde ebenfalls nicht benötigt. t trat in folgender Besetzung auf: Thomas Thielen (Gesang, Gitarren), Dominik Hüttermann (Keyboards), Kamil Kieltyka (Bass) und Thomas Nußbaum (Schlagzeug). Die Musik von t steht für komplexe Arrangements, und teilweise recht baladeske Gesangsstrukturen, bei denen Thomas‘ Stimme irgendwo in der Schnittmenge von David Bowie und Marillion’s Steve Hogarth liegt.

    

    

Auf dem Programm von t standen Songs aus fünf seiner bisher sieben veröffentlichten Studioalben. Los ging es mit dem Longtrack „The Aftermath Of Silence“. Das war zunächst ein durch die elektronischen Sounds von Dominik Hüttermann recht sphärischer Beginn, wechselte aber sobald die Anderen mit in den Song einstiegen zu einem atmosphärischen Track. Ein wunderbarer Einstieg in das Set von t, der für wohlige Stimmung sorgte.

     

    

Fast schon symphonisch startete „Shades Of Silver“, ein Song in dem immer mal wieder Ähnlichkeiten zu Bands wie Marillion auftauchen, aber doch die Handschrift von Thomas Thielen trägt. Der über weite Strecken recht atmosphärische Song hatte zum Ende hin auch einige eruptive Passagen zu bieten.

     

    

Pianoklänge eröffneten dann „The Irrelevant Lovesong“. Das über weite Strecken balladesk gesungene Stück hatte eine hohe Intensität und bohrte sich durch seine Melodielinien in die Gehörgänge. T spielten in diesem Song mit sehr ruhigen und druckvollen Passagen, die sich nicht nur in diesem Song abwechselten.

     

    

Mit „Curtain Call“ und „Forget Me Now“ (letzteres sollten wir aber nicht wörtlich nehmen), waren dann zwei Songs vom Zweitwerk „Voices“ an der Reihe. Zwei sehr schöne proggige und wiederum atmosphärische Songs mit druckvollen Passagen.

     

    

Es folgte die einzige Coverversion in t’s Set. Die Band machte aus Genesis „Fading Lights“ vom „We Can’t Dance“-Album eine sehr atmosphärische Nummer die sich perfekt ins Set einfügte. Dominik Hüttermann lieferte dabei zunächst herrliche, Tony Banks-mäßige Flächen und Sounds sowie als rhythmischen Unterboden programmierte E-Drums. Sobald dann aber Thomas Nußbaum an den Drums mit einstieg, entwickelte sich eine rockige Nummer daraus. Danach kündigte t dann das letzte Stück des Abends an. Allerdings handelte es sich dabei um den etwas mehr als 20minütigen Longtrack „Solipsisters“ mit seinen beiden Parts „When We Were Us“ und „Beyond The Dark“ von seinem letzten, 2019’er Album „Solipsystemology“. Damit setzte t sein anspruchsvollstes Stück des Sets ans Ende seines Auftritts.

     

    

Bei der Musik von t gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder man mag die recht balladeske Stimme von t, deren Klangbild zwischen Bowie und Hogarth wandelt, oder man mag sie nicht. Dazwischen scheint es kaum etwas zu geben. Die Besucher waren allerdings vom Auftritt so angetan, dass sie noch eine Zugabe verlangten, die t dann - trotz der schon fortgeschrittenen Zeit - noch gab. Er spielte mit „She Said“ den ersten von ihm aufgenommenen Song, der sich auf seinem 1992’er Debütalbum „Naive“ befindet. Damit hatte er zum Ende noch einen sehr melodischen Song im Repertoire, der von wunderbar lang gezogenen Gitarrenlicks durchzogen war.

    

     

t und seine Band legten einen sehr guten Gig zu Beginn des Doppelheadliner-Konzertes hin, der für viel Applaus sorgte. Für das kommende Frühjahr ist ein neues Album angekündigt, auf das man schon sehr gespannt sein kann.

    

    

 

 

Setlist

The Aftermath Of Silence
Shades Of Silver
The Irrelevant Lovesong
Curtain Call
Forget Me Now
Fading Lights
When We Were Us
Beyond The Dark

Zugabe

She Said


Stephan Schelle, November 2021

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