Während es am ersten Festivaltag bewölkt,
aber trocken war, präsentierte sich dann am zweiten Tag die Sonne und zeigte
ein Sommerfestival von seiner schönsten Seite.
Leider begann der Tag mit einer
Hiobsbotschaft, denn die Briten Pure Reason Revolution konnten aus
Krankheitsgründen nicht auftreten. Der Versuch kurzfristig einen Ersatz zu
besorgen scheiterte an der Kürze der Zeit. Das sorgte aber dafür, dass der
zweite Tag mit immerhin noch sechs Bands etwas entspannter ablaufen konnte.
Subsignal ist eine neue Band aus dem Süden
Deutschlands, die sich nach Auflösung der Band Sieges Even zusammengefunden
hat. Von eben diesen Sieges Even gründeten Sänger Arno Menses und Gitarrist
Markus Steffen Subsignal. Als weitere Musiker gehören die beiden
Dreamscape-Mitglieder Ralf Schwager (Bass) und David Bertok (Keyboards)
sowie Schlagzeuger Roel van Helden zur Band.
Dieser Fünfer hatte die Aufgabe als erste
Band des zweiten Tages den Zuschauern ordentlich einzuheizen. Das Problem
dabei war, dass sie mit Ausnahme eines Sieges Even-Songs mit komplett neuem,
für das Publikum unbekanntem Material an den Start gingen. Doch schon nach
den ersten Tönen war klar, dass hier die große Überraschung auf dem Programm
stand.
Das von Markus und Arno komponierte
Material hat alle musikalischen Stärken, die auf den letzten beiden Sieges
Even Alben zu hören waren. Entfrachtet wurden die Songs von den bei Sieges
Even (vor allem den älteren Werken) zu kompliziert angelegten Passagen. Bei
Subsignal wird der Fokus nicht darauf gelegt, so viel Noten wie möglich in
einen Song zu platzieren und möglichst komplizierte Breakes und Rhythmen
einzubauen, vielmehr steht die Struktur und die Melodie im Vordergrund. Die
Stücke, die gespielt wurden - sie werden alle am 25.09.2009 auf dem
Debütalbum „Beautiful & Monstrous“ erscheinen - überzeugten durch ihre
eingängigen Melodien und ihren kraftvollen Rhythmus.
Arno ist live mittlerweile eine richtige „Rampensau“.
Er agierte an diesem Tag wie ein echter Frontmann einer etablierten
Rockband. Dass es ihm wichtig ist Spaß auf der Bühne zu haben, das merkte
man sofort. Er hat mittlerweile unglaublich an Selbstsicherheit gewonnen und
ist von einer unglaublichen Lockerheit beseelt.
Der Musik tut es sichtlich gut, dass ein
Keyboarder zur Band gehört. So legt David beispielsweise die Grundlage und
die Harmonien, auf denen Markus sein Gitarrenspiel entfalten kann. Aber auch
einige sehr schöne Soli hatte David zu bieten. Während Roel und Ralf für den
nötigen Druck sorgten, bot Markus an seiner Gitarre die filigranen Momente.
In einigen Stücken haben die Jungs mehrstimmigen Gesang aufgenommen, der von
Arno stammt. Das ist - wie auch schon zu Sieges Even-Zeiten - live natürlich
nicht darzubieten. Aus diesem Grund kamen einige Stimmen dann auch von Band.
Was die Zuschauer am frühen Mittag zu
hören bekamen ließ - wie mich - viele vor Staunen erstarren. Und dieses
Konzert, das im Übrigen erst der erste richtig offizielle Auftritt der Band
war, macht Hunger auf mehr. Ich bin mir sicher dass die Progmetal-Welt, wenn
im Herbst die Scheibe rauskommt, aufhorchen wird. Der Auftritt von Subsignal
hat mich zumindest völlig umgehauen. Ähnliches war auch von einigen
Zuschauern zu hören. Da die Musik noch nicht zu kaufen war, nahm der ein
oder andere die Möglichkeit wahr, sich mit einem Band-T-Shirt einzudecken.
Setlist
Where Angels
Fear To Tread
Rain Is The Most Beautiful Color
Walking With Ghosts
To Hope The Road Is Long
The Trick Is To Keep Breathing
The Sea
Beautiful & Monstrous
Paradigm
The Lonely Views Of Condor
Stephan Schelle, Juli 2009
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