Eine von Deutschlands führenden Progressivemetalbands, die aus Süddeutschland stammenden Subsignal, ist derzeit auf Tour um ihr letztjähriges, viel gelobtes  Album „Touchstones“ live zu präsentieren. Am 04.05.2012 machten sie auch Station im Zentrum Altenberg in Oberhausen. Impuls-Promotion hatte die Band ins Ruhrgebiet geholt.

Subsignal hatten sich aus ehemaligen Mitgliedern der Band Sieges Even sowie Mitgliedern der ebenfalls aus dem Münchner Raum stammenden Band Dreamscape rekrutiert. Einzig Schlagzeuger Roel van Helden stammte nicht aus einer der beiden Bands. Derzeit ist Roel sehr stark mit seiner Stammband Powerwolf verbunden, mit der ein langer Tourplan zu absolvieren ist. Dies kollidierte mit den Auftritten von Subsignal, so dass er die Band verlassen hat. Für ihn sitzt ab sofort Danilo Batdorf hinter den Schlagfellen. Mit ihm ist ein weiterer Musiker von Dreamscape zu Subsignal gestoßen, so dass die Band jetzt ausschließlich aus Mitgliedern beider Formationen besteht.

Das LineUp der Tour sieht demnach folgendermaßen aus: Arno Menses (Gesang), Markus Steffen (Gitarren), David Bertok (Keyboards), Ralf Schwager (Bass), Danilo Batdorf (Schlagzeug) und Julia Alsheimer (Backgroundgesang). Die sechs Musiker kamen zu Beginn des gut anderthalbstündigen Gigs zu einem Intro auf die Bühne und starteten dann mit „Echoes Of Eternity“ vom aktuellen Album. Das ging gleich mal kraftvoll los und zeigte, dass sie zur Speerspitze des deutschen Progmetal gehören. Insgesamt sieben Stücke des aktuellen Albums sowie fünf vom Debütwerk und ein Sieges Even-Titel standen an diesem Abend auf dem Programm.

Arno Menses zeigte von Beginn an, dass er nicht nur stimmlich gut drauf ist, sondern auf der Bühne eine wahre „Rampensau“ ist, denn er fegte teilweise wie ein Derwisch über die Bühne, tanzte, spielte Luftgitarre oder sprang durch die Gegend, dass es eine wahre Freude war. Bei Arno merkt man deutlich, dass er die Stücke nicht einfach nur singt, nein, er lebt jeden einzelnen Ton.

Im Stück „The Lifespan Of A Glimpse“ lieferten sich Arno und Julia ein sehr laszives Duett, das die Zuschauer in ihren Bann zog. Die beiden schlichen teilweise wie sich belauernde, liebeshungrige Katzen umeinander herum. Das war von beiden sehr intensiv vorgetragen. In diesem Stück hatte Julia die Möglichkeit einen Part des Leadgesangs zu übernehmen, während sie ansonsten den Backgroundgesang beisteuerte. Sie gehört zum aktuellen Live-LineUp.

Danach folgte dann ein Akustikteil, in dem Markus Steffen und David Bertok an die Akustikgitarre wechselten. Nur zu diesen beiden Gitarren sang Arno dann zunächst „The Size Of Light On Earth“ in einer unter die Haut gehenden Version. Hier zeigte sich deutlich, dass es vor allem die ruhigeren Nummern sind, bei denen die Musik von Subsignal besonders intensiv und eindringlich wird. Es folgte mit dem Sieges Even-Song „Eyes Wide Open“ ein weiteres Akustikhighlight. Bei diesem Stück forderte Arno das Publikum auf den Refrain zu singen und hielt das Mikro von der Bühne aus ins Publikum. Zum Ende des Songs verließ er dann die Bühne und ging mit dem Mikro durch die Zuschauer, um dort einige Einzelstimmen einzufangen. Ein wirklich Gänsehaut treibendes Stück.

Beim Stück „Embers - Part I: Your Secret Is Safe With Me“ wechselte Markus Steffen dann zwischen E- und Akustikgitarre. Das sah schon beeindrucken aus, wie filigran und fingerfertig Markus an beiden Instrumenten agierte. Nach dem Stück „Paradigm“ war dann der offizielle Teil des Konzertes Geschichte. Laute Zugabenrufe ließen die Band aber noch einmal zu zwei Zugaben auf die Bühne kommen. Zunächst gab es das Titelstück des aktuellen Album, dem dann mit „The Trick Is To Keep Breathing“ vom Debütalbum der letzte Song des Abends folgte. Nach gut anderthalb Stunden war dann ein schweißtreibendes Konzert zu Ende, bei dem Subsignal eindrucksvoll bestätigten, dass sie zur ersten Garde der deutschen Progmetal-Szene gehören.

Am Rande des Konzertes war zu vernehmen, dass die Jungs planen bei einem Konzert der Tour  die Kameras laufen zu lassen, um eine DVD zu produzieren. Man darf also schon mal in Vorfreude verfallen, dass man in einiger Zeit Subsignal auch zu Hause in Bild und Ton genossen werden Kann. Das wird sicherlich eine sehr gute Produktion, da bin ich mir sicher.

Setlist

Intro
Echoes In Eternity
My Sanctuary
The Sea
Feeding Utopia
Walking With Ghosts
The Lifespan Of A Glimpse
The Size Of Light On Earth
Eyes Wide Open
Where Angels Fear To Tread
Embers - Part I: Your Secret Is Safe With Me
Paradigm

Zugabe

Touchstones
The Trick Is To Keep Breathing

Stephan Schelle, 05.05.2012