An zweiter Stelle war dann wieder eine
Band aus England vertreten. Solstice, das sind Andy Glass (Gitarre), Jenny
Newman (Violine), Emma Brown (Gesang), Steve McDaniel (Keyboards), Robin
Phillips (Bass) und Pete Hemsley (Schlagzeug).
Neben dem bunten Outfit ist es vor allem
die Mischung in der Musik, die Solstice zu einem recht abwechslungsreichen
und fröhlichen Liveact machen. Nicht nur Elemente aus Progressive Rock waren
in ihren Stücken enthalten, es fanden sich auch jazzige, bluesige, ethnische
und folkloristische Stilmittel in ihnen wieder, was sie in die Nähe zu Bands
wie Iona bringt. Für den Folk-Einfluss sorgte vor allem die Violinistin
Jenny Newman. Neben den gesungenen Parts lebte die Musik im Wesentlichen von
den ausufernden Instrumentalpassagen.
Als dann in eines der Stücke ein
Reggae-Rhythmus eingeflochten wurde, kam bei dem bunten Treiben auf der
Bühne und vor allem dem herrlichen Spätsommerwetter (so muss ein Festival
sein, dann macht es richtigen Spaß) ein wenig Hippie-Atmosphäre auf. Andy
Glass meinte dann auch nur, dass durchaus getanzt werden dürfte.
Besonderer Hingucker und Hinhörer war das
Drumsolo von Pete, der in sein Solo eine Sequenz aus Mike Oldfield’s „Tubular
Bells“ einfließen ließ. So mancher Zuschauer wird sich nach dem großen
Meister umgeschaut haben, doch der kam nicht. Stattdessen wurden in das
Drumsolo weitere Tonschnipsel wie die Titelmelodie von „Raumschiff
Enterprise“ und „Die Simpsons“ eingebaut.
Auch Solstice profitierten von dem
wirklich tollen Sound auf der Loreley, denn ihr Auftritt war sehr dynamisch
und wesentlich besser, als es die Studioalben herüberzutransportieren
vermögen. So entwickelte sich ein gutes Livefeeling bei ihrem Auftritt.
Wer sich die aktuelle CD der Band, „Spirit“,
zulegt, der bekommt eine Bonus-DVD mit einem Livemitschnitt aus dem Jahr
2009 als Bonus hinzu. Auf ihr sind alle Stücke vertreten (inkl. des
Drumsolos), die auch beim Loreley-Gig gespielt wurden. Eine schöne
Erinnerung bzw. ein guter Einstieg in den Solstice-Kosmos.
Setlist
Morning Light
New Life
Solomon’s Bridge
Sky Path West
Oberon’s Folly
Here & Now
Bass / Drum Solo
Flight
Cheyenne
Brave New World
Zugabe
Sacred Run
Stephan Schelle,
September 2010
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