Hier ist mein Bericht vom Konzert der Münchner Band Sieges Even.

Am 12.01.2006 führte der Weg von Sieges Even und Deadsoul Tribes, die sich auf einer kurzen Tour befanden, in die Zeche Carl, nach Essen. Beide Acts lieferten ein Konzert, das noch einige Zeit bei mir nachhallt. Nicht weil es so besonders gut gewesen ist, sondern weil die Soundsteuerung und vor allem die Lautstärke für meinen Geschmack schlecht waren. Leider muss ich das so sagen, da ich mich sehr auf den Gig der Münchner Band Sieges Even, die den Reigen eröffneten und die im Jahr 2005 ihr tolles Album „The Art Of Navigating By The Stars“ herausgebracht hatten, gefreut hab.

Die neuen Stücke bieten genug Raum zum abrocken (in den härteren Passagen), haben reichlich Melodie und bieten darüber hinaus auch einiges an filigraner Technik. All das, bis auf das Abrocken, war leider für mich nicht zu hören. Das führte dazu, dass ich zur Hälfte des Auftritts - wegen der Lautstärke - den Saal verließ. Wer die Musik von Sieges Even kennt und ihnen auch bei der Bühnenarbeit zugesehen hat, der merkte sofort, dass hier gelernte Musiker am Werk sind. Und gerade das macht es so unverständlich, denn sie haben es gar nicht nötig, ihre Musik in einem Soundbrei zu verstecken.

Im Gespräch nach dem Gig wurde auch deutlich, dass die Band diesen Umstand auf der Bühne gar nicht mitbekommen hatte. Sieges Even, das sind die Brüder Oliver (Bass) und Alex Holzwarth (Schlagzeug), Markus Steffen (Gitarre) und der Sänger Arno Menses. Sichtlichen Spaß hatten sie, das konnte man deutlich in ihren Gesichtern lesen. Auch die teils recht vertrackt angelegten Passagen gingen ihnen recht locker von der Hand.

Neben den Stücken „Ode To Sisyphus“, „The Waking Hours“, „These Empty Places” und “Prime” vom 91’er Album “A Sense Of Change” standen mit „Styx“, „The Weight“, „Unbreakable“ „To The Ones Who Have Failed“, „Stigmata” und  „The Lonely Views Of Condors” vor allem Stücke des aktuellen Albums “The Art Of Navigating The Stars” auf dem Programm. Die restlichen drei Alben blieben bei diesem Auftritt allerdings unberücksichtigt.

Stephan Schelle, Januar 2006