Rosalie Cunningham
Finkenbach Festival, Finkenbach, 08.08.2025
 


    

Nach zwei deutschen Rock-Legenden, wird nun der Schalter zuerst nach England und dann weiter Richtung Schweiz umgelegt. Und um bei dieser Metapher zu bleiben, der Lautstärke-Regler wird nun beim Generations-, Genre-, Nationalitäts- und Geschlechterwechsel noch ein Stück weiter nach oben geschoben. Rosalie Cunningham war für mich beim Herzberg 2023 eine große Überraschung, dann letztes Jahr beim Woodstock Forever noch einmal eine Steigerung. Aber was nun beim Finkenbach Festival von dem britischen Profi-Quintett auf ihrem Zwischenstopp bei der „To Shoot Another Day“ Europa Tour hier abgeliefert wurde, war einfach eine sensationelle druckvolle Klangwalze.

    

    

    

Das sagte ich auch am nächsten Tag zu Claudia und Rosalie, die entspannt im Gelände bummelten und sie meinten lachend: „dann muss sich die Präsentation des neuen Programms doch gelohnt haben.“ Das Publikum war begeistert wie ich und der immer wieder aufbrausende Applaus zeigte was die Menge wollte: mehr, mehr, mehr. Und sie bekamen es, puren und hochenergetischen Rock’n’Roll, von der Sturmreihe, „Speedy“ Claudia González Diaz (Bass, Querflöte, Gesang), Rosalie (Gesang, Gitarren) und Rosco Wilson (Gitarre, Gesang) und der Abwehrreihe Aaron Bolli-Thompson (Tastengeräte) und Bo Walsh (Schlagzeug, diesmal ohne Brille).

    

    

    

Die drei offensiven Frontleute waren immer spielstark, setzten mit ihren Angriffen immer deutliche Nadelstiche und verlangten der Mannschaft jenseits der Mittellinie enorme Aufmerksamkeit ab. Besonders die beiden selbstbewussten, präsenten Frauen haben die neue Generation von Musikerinnen würdig, professionell und sehr liebenswert vertreten. Gleich zu Beginn gibt es fünf Titel vom aktuellen Album „To Shoot Another Day“ (2024), der zweite Teil ist ein starkes Potpourri von Liedern, die auch auf dem Album „Live At Acapela“ (2023) zu finden sind. Ich freue mich schon auf 2026, dann werde ich diese großartige Band mindestens dreimal erneut erleben dürfen.

    

    

    

 
 

Roland Koch, November 2025

 
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