| |
Nach zwei deutschen
Rock-Legenden, wird nun der Schalter zuerst nach England und dann weiter
Richtung Schweiz umgelegt. Und um bei dieser Metapher zu bleiben, der Lautstärke-Regler
wird nun beim Generations-, Genre-, Nationalitäts- und Geschlechterwechsel
noch ein Stück weiter nach oben geschoben. Rosalie Cunningham war für mich
beim Herzberg 2023 eine große Überraschung, dann letztes Jahr beim
Woodstock Forever noch einmal eine Steigerung. Aber was nun beim Finkenbach
Festival von dem britischen Profi-Quintett auf ihrem Zwischenstopp bei der
„To Shoot Another Day“ Europa Tour hier abgeliefert wurde, war einfach
eine sensationelle druckvolle Klangwalze.
Das sagte ich auch am nächsten
Tag zu Claudia und Rosalie, die entspannt im Gelände bummelten und sie
meinten lachend: „dann muss sich die Präsentation des neuen Programms
doch gelohnt haben.“ Das Publikum war begeistert wie ich und der immer
wieder aufbrausende Applaus zeigte was die Menge wollte: mehr, mehr, mehr.
Und sie bekamen es, puren und hochenergetischen Rock’n’Roll, von der
Sturmreihe, „Speedy“ Claudia González Diaz (Bass, Querflöte, Gesang),
Rosalie (Gesang, Gitarren) und Rosco Wilson (Gitarre, Gesang) und der
Abwehrreihe Aaron Bolli-Thompson (Tastengeräte) und Bo Walsh (Schlagzeug,
diesmal ohne Brille).
Die drei offensiven
Frontleute waren immer spielstark, setzten mit ihren Angriffen immer
deutliche Nadelstiche und verlangten der Mannschaft jenseits der Mittellinie
enorme Aufmerksamkeit ab. Besonders die beiden selbstbewussten, präsenten
Frauen haben die neue Generation von Musikerinnen würdig, professionell und
sehr liebenswert vertreten. Gleich zu Beginn gibt es fünf Titel vom
aktuellen Album „To Shoot Another Day“ (2024), der zweite Teil ist ein
starkes Potpourri von Liedern, die auch auf dem Album „Live At Acapela“
(2023) zu finden sind. Ich freue mich schon auf 2026, dann werde ich diese
großartige Band mindestens dreimal erneut erleben dürfen.
|
|