Riverside live im Bielefelder Movie 12.07.2008
 

 

    

Udo Grasekamp hat es geschafft, im Rahmen seines pROCKclub (www.prockclub.de) die polnischen Progger Riverside zu ihrem einzigen Deutschlandgig ins Movie nach Bielefeld zu bekommen. Am 12.07.2008 machten die vier Musiker dort Halt, um ein ausgezeichnetes Konzert abzuliefern.

    

     

Alle vier waren bestens aufgelegt, was sich in einigen Zwischentönen und Gesten widerspiegelte. Aber auch die Versionen der Stücke aus ihren drei Alben waren sehr gelungen.

    

  

Mariusz Duda, der nach dem Konzert einem Radioreporter im Interview verriet, dass zu seinen Lieblingsinterpreten der Rockmusik Led Zeppelin und Rush zählen und er eigentlich keine Prog-Musik hörte, sondern eher mit elektronischer Musik von Tangerine Dream und Vangelis (auch die Arbeiten von Jon und Vangelis sagten ihm zu) aufgewachsen ist, spielte einen sehr druckvollen Bass, der oft als Kontrapunkt zu seinem einfühlsamen Gesang stand. Aber auch die anderen drei Piotr Grudzinski (Gitarre), er schmeichelte zum Teil förmlich die Saiten seines Instruments, Michal Lapaj (Keyboards), er sorgte für den nötigen Unterbau, hatte aber auch einige schöne Soli und Piotr Kozieradzki (Schlagzeug), der mit seinem Schlagarbeit zusammen mit Mariusz die Band nach vorne trieb, standen dem in Nichts nach. Generell ist zu bemerken, dass die vier sehr traumwandlerisch und mit einer ungeheuren Leichtigkeit auf der Bühne agierten.

    

    

Mit „The Same River“ von ihrem Debütalbum „Out Of Myself“ starteten die vier einen bunten Querschnitt aus ihren bisherigen drei Alben. Schön dabei, dass sie nicht nur den Schwerpunkt auf das aktuelle Album „Rapid Eye Movement“ legten, sondern sich reichlich Songs aus den beiden Vorgängern im Programm befanden, die sie munter miteinander vermischten.

     

     

Nach dem unglaublichen „02 Panic Room“, das zu meinen Lieblingssongsongs der Band gehört, forderte Dariuz die Zuschauer beim folgenden „Conceiving You“ auf, die Textzeile „I’ve been conceiving you for too long“ zu singen. Er drohte mit einem Grinsen im Gesicht, dass sie den Song so lange spielen würden, bis das klappen würde. Der erste Versuch war gleich schon daneben, beim zweiten spielte zu Dariusz Überraschung Keyboarder Michal einen etwas anderen Einsatz und so war er erst mit dem dritten Anlauf zufrieden. Nicht nur die Musiker, auch die Besucher hatten sichtlich ihren Spaß daran.

    

    

Der Sound im Movie war wieder ausgesprochen gut. Die Band fing zunächst in mit einer recht moderaten Lautstärke an und steigerte diese bis zu den Zugaben kontinuierlich. Zum Schluss hauten die vier ’ne ordentliche Breitseite raus und rockten das Movie, so dass kaum ein Bein ruhig blieb.

                   

    

Letzte Zugabe des Sets war dann „Back To The River“, welches mit den Klängen von Pink Floyd’s „Shine On You Crazy Diamond“ endete. Diese Mischung von proggigen Floyd und kraftvollen Riverside funktionierte ausgezeichnet.

                   

    

Nach gut 1 ¾ Stunden endete ein hervorragendes Konzert der Polen, welches mit dem sie ein zufriedenes Lächeln in den Gesichtern der Zuschauer zauberten. Riverside machten an diesem Abend ihrem Ruf wirklich alle Ehre und zeigten, was sie drauf haben.

    

    

 
 

Setlist:

The Same River
Out Of Myself
Volte-Face
Rainbow Box
Ultimate Trip Part 1
02 Panic Room
Conceiving You
Loose Heart
Dance With The Shadow
Reality Dream III
I Believe
The Curtain Falls
Lucid Dream IV

Zugaben
Beyond The Eyelids
I Turned You Down
Before

Back To The River

 
 

Udo Grasekamp hat das Movie mittlerweile zu einer Hochburg des Prog und Rock aufgebaut, denn inzwischen geben sich dort die bekanntesten Namen des Prog’s die Klinke in die Hand. So kommen dieses Jahr unter anderem noch Pendragon sowie Knight Area und auch das pROCKfest mit u. a. Carptree, Rocket Scientists & Lana Lane, Quantum Fantay und Poverty’s No Crime bietet ein hochkarätiges Lineup. In Prog-Kreisen ist das Movie so zur Pflichtadresse geworden.

    

Stephan Schelle, 13.07.2008

 
   

 

   
Riverside im Bielefelder Movie 2008