Als nächstes war Pohlmann an der Reihe.
Sein gut einstündiger Gig begann gegen 19.15 Uhr. Bisher hatte ich von ihm
bzw. seiner Band noch nichts gehört und ich war recht skeptisch, denn meine
Erwartungshaltung ging in Richtung Liedermacher. Doch was dann kam,
überraschte und überzeugte mich zugleich, denn Pohlmann lieferten einen
tollen fröhlichen und relaxten Gig ab, der zu jeder guten Sommerparty
passte.
Hinter dem Musikprojekt Pohlmann verbirgt
sich in erster Linie Ingo Pohlmann, der mit Band auf Tour geht. Sein
neuestes Album heißt „König der Straßen“. Und wenn man ihn mal live erlebt
hat und seinen Tourkalender anschaut, dann weiß man, dass er ein wahrer
„König der Straßen“ ist, denn er bereist das Land von oben nach unten und
gibt zahlreiche Konzerte. Das macht er auch noch mit einer großen Freude,
was man in Herdringen sehen konnte, denn er absolvierte seinen Auftritt
absolut ehrlich und authentisch. Es war eine Freude ihm zuzusehen, denn man
merkte welchen Spaß er selber an diesem Gig hatte.
Zu Beginn des Konzertes gab es technische
Probleme mit dem Verstärker von Pohlmann's Akustikgitarre. Das nahmen er und
seine Begleiter aber recht gelassen hin. Die Jungs spielten schon mal eine
Improvisation, während der Techniker noch am Arbeiten war. Pohlmann selbst
sang dazu mit einem Lächeln im Gesicht „Es kann nur noch Minuten dauern“.
Während Ingo Pohlmann selber sang und
Gitarre spielte unterstützten ihn auf der Bühne Hagen Kuhr am Cello, Reiner
„Kallas“ am Schlagzeug, Alex Grube am Bass und Lars Cölln an der Gitarre.
Diese fünf Musiker waren perfekt eingespielt. Schon von der ersten Minute an
verbreiteten sie mit ihren sehr melodischen Rock- und Pop-Songs den
perfekten Unterbau für eine Sommerparty und die entwickelte sich bei
herrlichstem Sonnenschein dann auch. Egal ob vor der Bühne oder im Park auf
Bänken sitzend oder auf Decken liegend, es hatte jetzt was von Sommerausflug
in relaxter, ausgelassener Stimmung.
Ingo Pohlmann selbst wirkte auf der Bühne
wie ein Sonnyboy, der einfach nur gute Laune zu haben schien. Und das
übertrug sich dann auch auf die Besucher. In seinen sehr melodischen aber
doch rhythmischen Songs vermischte Pohlmann die verschiedensten Stilarten
wie zum Beispiels Pop, Rock oder auch Folk auf seine ganz besondere Art und
Weise. Bei der Musik hatte man sofort das Bedürfnis sich zu bewegen bzw. zu
tanzen, was auch eine Menge an Gästen aktiv betrieb.
Pohlmann beherrschte die leisen sowie die
fetzigen, rhythmischen Töne gleichermaßen. So waren zum Beispiel in einem
Stück (ich glaube es war „Fliegende Fische“) neben der Akustikgitarre ein
fetter Bass und ein treibendes Schlagzeug zu hören. Dazu noch das Cello, das
dem Song eine ganz besondere (folkmäßige) Note verlieh. Gerade das Cello war
es, dass diese Folkelemente in die Musik hineinbrachte. Und bei „Unten im
Meer“ verpackte Pohlmann dann einen ernsten Text (Erhaltung der Meere) in
eine ruhige Akustiknummer. Der absolute Bringer war aber der Song „Wenn
jetzt Sommer wär“, bei dem die Stimmung auf dem Siedepunkt angelangt war.
Für mich war Pohlmann die positive
Überraschung dieses Festivals.
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