Pink Mercury   L i v e
Music Hall, Worpswede 26.03.2010
 


    

     

An diesem Abend war das alljährliche Saga Konzert angesagt. Ich erfuhr dass kurzfristig eine Vorgruppe verpflichtet wurde. Hm! Pink Mercury aus Bremen, eine so genannte Newcomer Band, deren Namen ich schon mal gelesen aber bis dato noch nie etwas von gehört habe. Ich dachte mir so: gut eine Freddie Mercury Cover Band. Wie das Leben so spielt man wird immer wieder und jeden Tag auf ein Neues belehrt.

    

     

    

Kurz nach 21.00 Uhr nehmen der Keyboarder Jannes Waterstraat sowie der Drummer Sascha Barasa Suso und der Gitarrist David Merz an ihren Instrumenten Platz. Nun tauchen aus dem Hintergrund zwei blonde Damen, in schwarz mit einem pinkfarbenen Tüllrock bekleidet, auf und postieren sich hinter den Mikrophonen. Zur Rechten Jana Trusz Kiewicz am Bass und zur Linken Kaja Fischer am Ständer, der auch mit pinkfarbenen Stoff ausgeschlagen ist, mit der Querflöte. Einleitend einige Worte des Dankes an das anwesende Publikum in der Music Hall, an den Veranstalter und auch an Saga. Kurze Blicke unter den Musikern und ab ging die Lucie.

     

    

     

Die ersten paar Töne klangen so gar nicht nach Freddy Mercury, irgendwie anders - älter, ohne dabei die Musik von Freddie Mercury zu disqualifizieren oder sogar herabzuwürdigen. Solche Klänge kannte ich aus den experimentierfreudigen 70er Jahren. „Sacrifice“ der Opener des Programms ging jedenfalls gut ab, wechselnde Tempis und der zweistimmige Gesang der Damen hörten sich viel versprechend und erfrischend an. Schnell hatte das Quintett das Publikum auf seine Seite und in den Bann gezogen. Alle 5 Musiker beherrschten ihre Instrumente zu 100%. Das gesamte Zusammenspiel verlief wie am Schnürchen, ohne ruckeln und Aussetzer, einfach reibungslos wie ich es nur von alten Profis her kenne.

    

     

    

Hinsichtlich des Durchschnittsalters von etwas über 23 Jahren konnte man nicht von alten Profis sprechen. In einem späteren Gespräch kam die Erklärung ans Tageslicht. Bis auf Jana Trusz Kiewicz haben alle restlichen Bandmitglieder ihre Instrumente auf einer Musikhochschule oder Uni erlernt. Jana ist die einzige Autodidaktin in dieser Formation. Die Damen spielen seit 10 Jahren in unterschiedliche Gruppen zusammen und gründeten Pink Mercury im Jahre 2004 mit gelegentlich wechselnden Musikern und steigenden Erfolg. Der Keyboarder Jannes Waterstraat ist der Debütant bei Pink Mercury. Nicht umsonst wurden sie 2008 als beste Newcomer Band gewählt und 2009 belegten Sie den ersten Platz beim „Deutschen Rock und Pop Preis 2009“ als beste progressive Band.

    

    

    

Das Konzert in der Music Hall war für Pink Mercury ein voller Erfolg und wurde vom Publikum mit reichlichen Applaus belohnt. Es war nur schade dass von den über 20 ausschließlich eigenen Kompositionen nur, aus eventuellen Zeitgründen, sieben Stücke übrig geblieben sind. Ich werde den Rest sicherlich bei der nächsten mir bietenden Gelegenheit nachholen denn bei Pink Mercury kommen Ohren und Augen gleich auf ihre Kosten. Ich finde es gut das es immer wieder junge Musiker gibt, die sich an die Wurzeln der Progressiven Rocks der 70er Jahre erinnern und für sich musikalisch nutzen, ohne dabei zu kopieren.

    

    

    
 

 
 

BESETZUNG

 

JANA TRUSZ KIEWICZ – vocals, bass

KAJA FISCHER – vocals, flute

SASCHA BARASA SUSO – drums

DAVID MERZ – guitar

JANNES WATERSTRAAT – keyboard

 

SET LIST
Intro
Sacrifice
Blind Understanding
That’s Life
In my Dream
Divided
Bleeding Heart
Tower
 
 
  Thomas Borchardt, 2010