Peter Fox Live
"Zauberhafte Abende" Herdringer Jagdschloss 14.08.2009
 


Als der Berliner Peter Fox, der mit bürgerlichem Namen Pierre Baigorry heißt, mit Band dann gegen 21.30 Uhr die Bühne betrat, gab es kein Halten mehr im Publikum, das altersmäßig sehr gemischt war. Neben ganz jungen Fans fand man auch reichlich ältere Besucher, die sich ebenfalls von der energiereichen, rhythmischen Mixtur aus Reggae, Hip Hop und Dancehall anstecken ließen.

Und diese waren nicht nur wegen ihrer Kinder mitgekommen, denn die Musik von Peter Fox spricht alle Altersklassen an. Darüber hinaus versteht er es die Massen zu elektrisieren und so kam seine äußerst professionelle Show sehr gut beim Publikum an.

 
 


Peter Fox, der neben seiner Band (hier waren auch von der Vorgruppe Miss Platnum einige Musiker und die Sängerinnen dabei) auch die Rhythmusgruppe Cold Steel dabei hatte, präsentierte nicht nur die Stücke seines aktuellen Albums „Stadtaffen“, sondern er erklärte, dass die zwölf Titel seines Albums für diesen tollen Schlosspark nicht ausreichen würden und so hatte er auch Stücke von seiner Band Seeed im Gepäck.

    

          

    

    

Zu Beginn der Show war die Bühne sehr dunkel ausgeleuchtet und in ein tiefblaues Licht getaucht. Noch waren Peter und seine Musiker nicht zu erkennen und erst langsam schälten sich die Umrisse der Musiker aus diesem diffusen Licht heraus. Doch allein die Umrisse der Musiker sorgten im Publikum für den ersten tosenden Applaus. Und diese Stimmung hielt dann auch während es kompletten Konzertes an.

    

    

     

    

In seinem Repertoire durften natürlich die Stücke „Schwarz auf blau“ und „Haus am See“ nicht fehlen, die von den Fans gefeiert wurden. Letzteres läutete er mit den Worten ein: „Ich hab zwar noch nicht so ein schönes Haus wie dieses Schloss, aber es ist auch nicht schlecht. Wenn ihr jetzt alle mitmacht, lade ich euch zu mir zum Grillen ein.“. Dieser Aufforderung wären viele gerne nachgekommen, doch war das natürlich nur ein Anheizer. Entsprechend seines Albumtitels hatte Peter auch einen weiteren Akteur auf der Bühne, der Schimpansen-Maske und Anzug trug und dessen Tanzeinlagen die Showelemente wesentlich unterstützten.

    

    

    

    

Einen Song hatte er im Programm, der auch die Rockfans im Publikum beigeistern dürfte, denn er basierte auf einem Rhythmus, der stark an Led Zeppelins „Kashmir“ erinnerte. Bei Peter Fox wurde dieser Rhythmus aber sehr geschickt in den Hip Hop eingeflochten, so dass ein äußerst interessanter neuer Song entstand.

    

    

                   

    

Neben dem fesselnden Gesang sind es vor allem die faszinierenden, treibenden und teils hypnotischen Rhythmen, mit denen Peter seine Stücke ausschmückt. Einen Großteil dieser Rhythmen liefert die fünfköpfigen amerikanische Trommlergruppe Cold Steel. Diese fünf Musiker verstehen es, einen unglaublichen druckvollen Rhythmus zu produzieren, dem man sich nicht entziehen kann. Das ist nicht nur vom Sound unglaublich faszinierend sondern wird von ihnen auch in einer optisch äußerst ansprechenden Form dargeboten. Es macht richtig Spaß ihnen dabei zuzusehen.

    

    

    

    

Sehr imposant war die Show, die Peter da auf die Bühne zauberte. Auf der Rückwand der Bühne war eine große Leinwand aufgebaut, auf der sehr ansprechende Bilder oder Lichteffekte gezeigt wurden, die neben der Lightshow die Musik sehr gut unterstützte. Beispielsweise wurden Straßenzüge und visuelle Eindrücke von Berlin beim Stück „Schwarz auf blau“, ein Holzhaus mit davor sitzendem Gorilla und ein riesiger Gorillakopf mit leuchtend gelben Augen bei „Haus am See“ oder Großaufnahmen der Musiker während der Stücke auf diese Leinwand projiziert.

    

    

    

    

In der Mitte des Areals war zusätzlich eine weitere große Leinwand aufgebaut, auf der Livebilder zu sehen waren, die von mehreren Kameramännern eingefangen wurden und somit auch den Besuchern in den hinteren Reihen noch einen guten Blick auf die Musiker gewährten.

    

    

    

    

Ich muss sagen, dass, obwohl Hip Hop nicht meine Musik ist, der Auftritt von Peter Fox schon eine faszinierende Wirkung auf mich hatte. Das Konzert war das Highlight im Sauerländer Musiksommer (und wahrscheinlich darüber hinaus), soviel kann man schon mal sagen. Der erste Tag der „Zauberhaften Abende“ zeigte bereits ganz großes Kino im Herdringer Schlosspark. Den zweiten Tag werden dann die Rockfreunde mit einem Livegig von Grobschnitt und Wishbone Ash genießen können.

    

    

    

    

 
       
  Stephan Schelle, 15.08.2009