N E K T A R
   

         

Dann kam gegen 23:00 Uhr Nektar auf die Bühne und heizte die Stimmung mächtig an. Das Quartett trat in der Besetzung Roye Albrighton (Gitarre und Gesang), Ron Howden (Schlagzeug und Perkussion), Randy Dembo (Bass) und Tom Hughes (Orgel) auf. Die beiden erstgenannten sind noch aus der Gründungsformation, Randy ist seit dem letzten Album und Tom seit gut einem Jahr an Bord. Die beiden „neuen“ fügten sich aber gut ins Bandgefüge ein. Vor allem Tom ging an der Orgel streckenweise ab wie ein Zäpfchen.

         

         

Sie eröffneten ihren Set - er wird auf der Tour, je nach Stimmung, immer ein wenig verändert - mit „A Tab At The Ocean“. Es folgten vor allem Klassiker wie „King Of Twilight“, „Desolation Valley“, „Crying In The Dark“, „Remember The Future II (Let It Grow)“, „The Dream Nebula” von ihrem Debütalbum, „Good Day“, „What Ya Gonna Do?“ und Man In The Moon”. Damit bedienten sie vor allem die Fans ihrer Frühwerke. Die vier entwickelten auf der Bühne eine mördermäßige Spielfreude. Ich hatte zwischendrin das Gefühl, als wollten sie gar nicht aufhören und hätten am liebsten die ganze Nacht durchgespielt. Roye und Ron sind mittlerweile auch in die Jahre gekommen, legen aber eine Energie an den Tag, die ich ihnen gar nicht zugetraut hätte.

         

         

Vor allem bei diesem Auftritt kam die Stimmung der 70’er deutlich wieder zum tragen. Im Rund des Saales breitete sich auch ein süßlicher Geruch aus, der zur merklichen Stimmungsbildung der Verursacher sorgte. Aber auch alle anderen, die nur dem Gerstensaft eine Chance gaben oder aber „trocken“ bleiben mussten, hatten ihren Spaß an diesem Gig. Einziges Manko des Nektar-Auftritts war die Lautstärke, die streckenweise aus dem Sound einen wahren Brei machte und in den Ohren schmerzte. Ansonsten lieferten sie einen endgeilen Gig.

         

         

Das Publikum bestand vorwiegend aus älteren Semestern, jenseits der 40’er Marke. Dabei standen Langbehaarte, die ein gewisses Althippiefeeling (der 68’er Generation) verbreiteten, neben nach Geschäftsleuten aussehenden Besuchern. Und alle schienen ihre Vergangenheit erneut durchzuleben. Sogar Musiker wie Milla Kapolke (Ex-Grobschnitt) und Reiner Burmann (ZOFF-Keyboarder) folgten begeistert dem Konzert.

 

 
   

 

 

 
         
Nektar 01.10.2005