Wolf Maahn Live - Wilhelmshöhe, Menden 02.04.2004
 

Gegen ca. 20.20 Uhr (nach einer kurzen Umbaupause) betrat dann Wolf Maahn die Bühnenbretter und legte gleich richtig los. Er meinte, dass ein Fan ausgerechnet habe, dass der Auftritt in Menden der 1001ste seiner Karriere sei. Also wurde es auch ein Konzert wie aus Tausend und einer Nacht. Wolf und seine Mitstreiter boten – wie könnte es auch anders sein - einige neue Stücke von der aktuellen CD, aber die Mischung machte es. Neben diesem neuen Titeln gab es auch reichlich seiner früheren Highlights.

     

Zu Beginn wurde jedoch erst einmal auf einem der im Hintergrund angebrachten Laken der Menden in großen Lettern geschrieben. Damit wurde die Liste der bisher bereisten Städte dieser Tour vervollständigt. Neben dem sauerländischen Ort prangten Städte wie Berlin, Köln, Hannover, Koblenz Leipzig, Nürnberg und andere. Ich find dass eine tolle Idee, das bisher absolvierte Tourprogramm in das Bühnenbild einzubinden.

       

Zauberstrassen stellen für Wolf Maahn, wie er selbst sagt, Momente dar, in denen er Musik fühlt. Er meinte: „Stellt euch vor, ihr geht durch die Innenstadt von Menden“ darauf ein Typ neben mir: „Das hat aber nichts magisches.“ Und Maahn weiter: „Oder ihr geht zum Schloss.“ Alles lacht. „Habt ihr hier überhaupt ein Schloss?“. Nein, in Menden gibt es keines, aber das ist auch nicht schlimm. Diese Äußerung führte zu ein wenig Erheiterung im Publikum, macht den guten Wolf aber auch wieder menschlich, denn er hatte mit dem Ausspruch signalisiert, sich nicht richtig vorbereitet zu haben (aber auch nur was die Örtlichkeiten betrifft).

     

Der Sound und die Versionen der gebotenen Stücke waren wirklich von ausgezeichneter Qualität. Da merkte man, das dieses Quintett eingespielt ist.

Wolf und Gefolge hatte sichtlich Spaß an dem Auftritt, denn die Setliste, die ich am Ende des Auftritts ergatterte zeigte nicht alle Stücke, die die Band an diesem Abend spielte. So haben sie wohl das Programm ob der guten Stimmung, die im Saal herrschte, etwas erweitert. So sagte er zwischendurch sinngemäß: „Ihr macht ja eine Stimmung wie in der Gruga-Halle.“

     

Neben den wie gesagt aktuellen Songs rissen vor allem die bekannten Stücke wie Rosen im Asphalt, Karussell, Ich wart auf dich, Wenn der Regen kommt, Irgendwo in Deutschland oder Stunde um Stunde das Publikum mit. Bei dem Song Ich wart auf dich hatte ich plötzlich eine Wunderkerze in der Hand, die von einigen angereisten Fans mitgebracht wurde. So erstrahlten reichlich glitzernde Lichter zu diesem tollen (es ist übrigens mein absoluter Lieblingssong von Maahn) Song.

       

Schön fand ich auch die in seine eigenen Stücke eingewobenen Klassiker, wie zum Beispiel Here Comes The Sun der Beatles oder Knockin’ On Heavens Door.

Im April 2002 hatte ich schon das Vergnügen eines seiner Livekonzerte miterleben zu dürfen. Aber nach dem heutigen Auftritt muss ich gestehen, er ist noch besser geworden. Die Songs kamen in wirklich tollen Versionen rüber und ich hatte nie das Gefühl, das hier ein Musiker sein Programm nur runterspielt.

     

Fazit: Erneut hat es Wolf Maahn geschafft mich mit seiner Musik live zu überzeugen. Wer übrigens mal einen guten Einstieg in die Liveaktivitäten erhalten möchte, dem sei die bereits 1993 aufgenommene DVD [un]plugged Direkt ins Blut  empfohlen. Diesen Silberling gibt es derzeit bei amazon.de für schlappe 9,99 Euro.

 

Stephan Schelle