Lazuli
 


     

Aus Frankreich stammen Lazuli und diese sechs Musiker waren für mich die zweite positive Überraschung an diesem Tag. Bisher hatte ich sie weder live erlebt, noch Musik von ihnen gehört. Schon das Aussehen der Lazuli-Mitglieder ist ungewöhnlich, genau wie ihre Musik.

    

     

    

Claude Leonetti (Leode), Cédéric Byar (Gitarren), Frédéric Juan (Vibraphone, Marimba, Perkussion), Sylvain Bayol (Warr-Gitarre), Yohan Simeon (Perkussion, Metalophon, Gitarre) und Dominique Leonetti (Gesang, Gitarre, Mandoline) machen eine außergewöhnliche Mischung aus Progressive-, Symphonic-Rock, Klassik, Chanson, Pop und Avantgarde, die sehr rhythmisch ist, durch eine außergewöhnliche Instrumentierung besticht, eingängige Melodien aufweist und ungewöhnliche Klänge bietet, die arabische mit europäischen Elementen verknüpft, was ich bis dato so noch nicht gehört habe. Schon während ihre Auftrittes hat mich ihre Musik gefangen genommen, doch wenn ich mir jetzt zu Hause die aktuelle CD „réponse incongrue à l’inéluctable“ anhöre, dann verstärkt sich die Faszination zu dieser ungewöhnlichen Musik noch mehr.

          

     

    

Musik und Show faszinierten zugleich, denn der Auftritt war theatralisch, fesselnd und lebensfroh zugleich. Sänger und Gitarrist Dominique, der kein Deutsch spricht, ließ es sich nicht nehmen, zu den Stücken einige Erklärungen auf Deutsch zu geben. Dazu hatte er den Text aufgeschrieben und las ihn in sehr gebrochenem und mit starkem Akzent versehenen Deutsch vor. Das hatte einen ganz besonderen Charme, denn er nahm sich dabei auch nicht so ernst und lachte über sich selbst wenn er einen Fehler machte oder nicht weiter wusste. Das machte den französischen Frontmann äußerst sympathisch. Er versprühte eine ungeheure Spielfreude, die ansteckend war. Egal ob er nun sang, Gitarre spielte oder Becken schlagend über die Bühne fegte.

    

     

    

Ein Großteil der Show bestand aus Stücken des aktuellen Albums „réponse incongrue à l’inéluctable“. Die zweiköpfige Rhythmusgruppe Juan und Simeon sowie Bassist Bayol, der einen speziellen, doppelten Bass spielte, der aus einer Kombination aus normalem und bundlosem Bass darstellt, machten ordentlich Druck. Darüber hinaus sorgte Juan auf seinem Vibraphon zusammen mit Claude Leonetti für den harmonischen Unterbau. Das Instrument von Claude ist eine Eigenkonstruktion, die er sich hat anfertigen lassen. Es sieht aus wie ein Stick (ähnlich dem von Tony Levin), erzeugt aber Klänge wie von einem Keyboard.

    

     

    

Der außergewöhnliche Sound kam beim Publikum ausgesprochen gut an und so ernteten die Franzosen am Ende einen verdienten tosenden Applaus.

    

    

    

    

Der Höhepunkt des Konzertes war für mich aber die Zugabe. Alle sechs Musiker kamen mit Schlagstöcken auf die Bühne zurück und platzierten sich um ein Xylophon. Diese sechs produzierten einen unglaublich voluminösen Sound. Nachdem einige Takte gespielt waren, kristallisierte sich langsam der Titel „I Just Can’t Get Enough“ von Depeche Mode heraus, den ich in solch einer Version noch nie gehört habe. Einfach genial. Lazuli haben an diesem Tag eine Menge neuer Fans gefunden.

    

    

    

    

    

Setlist

Laisse Courir
Film D’aurore
Mal De Chien
L’Impasse
Ange
Le Repas De L’Ogre
L’Arbre
Plizz
La Vie Par La Face Nord
Le Belle Noirceur
Cassiopée
Abime
Aimant

Zugabe

Essentiel
I Just Can’t Get Enough

Stephan Schelle, Juli 2009

 
  Pineapple Thief-Konzert

 

Pendragon-Konzert

 
Night Of The Prog - Lazuli 11.07.2009