It Bites
   

Als nächster Act standen dann die britischen Prog-Rocker von It Bites auf der Bühne. Auf den Tag genau vor 21 Jahren war die britische Formation als Supportact von Marillion auf der Loreley live aufgetreten und dieses Jahr standen sie erneut im Lineup eines Konzertes, bei dem Fish mitwirkte, denn der sollte als Hauptact des Tages später noch auftreten.

    

In den 80’er Jahren waren It Bites um den damaligen Sänger Francis Dunnery sehr bekannt und erfolgreich, was gar zu einem Plattenvertrag bei einer Majorcompany führte. Allerdings verließ Dunnary Anfang der 90’er die Band und It Bites brach auseinander. Erst vor einiger Zeit hat sich die Band wieder formiert und mit dem in Prog-Kreisen bekannten und beliebten Gitarristen und Sänger John Mitchel (u. a. Arena und Kino) einen neuen Sänger gefunden. Mit ihm zusammen wird die Band in diesem Jahr ein neues Studioalbum herausbringen. Von dem neuen Material präsentierten sie an diesem Tag einen Titel.

    

Das die Band mit ihrem Prog angehauchten Sound in den 80’ern erfolgreich und beliebt war, zeigte sich unter anderem darin, dass auch Rock- und Pop-Elemente in den einzelnen Songs zu finden waren.

                   

Keyboarder John Beck kam ganz in weiß, mit dunkler Sonnenbrille, weißem Gesicht, roten Lippen und mit zu einer Löwenmähne toupierten Haaren auf die Bühne. In diesem Outfit sah er fast wie ein Double des Cure-Sängers Robert Smith aus.

              

    

Der Set, der mit dem Stück „Ghost“ begann, zündete sofort. Obwohl ich zunächst der Auffassung war, dass John’s Stimme etwas mitgenommen klang und bei dem Opener nicht ganz auf der Höhe war, relativierte sich das schnell und John fand in den folgenden Songs zur gewohnten Stärke zurück. Vielleicht lag es auch daran, dass die Band, wie John erzählte, nur zwei Stunden geschlafen hatte, da sie in der Nacht aus Holland angereist waren. Obwohl man ja sagen muss, dass er nicht der geboren Sänger ist, machte er aber seine Sache ganz gut.

     

Das die Briten auch andere Musikstile als Progressive Rock drauf haben, zeigte sich beispielsweise im Stück „Yellow Christian“, in dem anfangs einige Bluestöne angeschlagen wurden und das mit Satzgesang versehen war. Während eines Stückes forderte John die Zuschauer auf den Part „The Wind, That Shakes Your Body“ mitzusingen während Schlagzeuger Bob Dalton etwas in die jazzige Ecke abzudriften schien. Mit einem großen Lachen wurde er dann aber von John schnell wieder eingefangen. Auch hieran zeigte sich die große Freude der Musiker an dem Gig. Diese zuvorgenannte Passage passte ganz gut zu dem Nachmittag auf der Freilichtbühne, denn es kam ein ordentlicher Wind auf, der die Bühnenplanen im hinteren Bühnenteil mächtig durchwehte und Blätter etc. durch die Luft wirbelte. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Dieses neue Stück hatte auch ein tolles E-Gitarren-Solo von John, der dabei kraftvoll von Schlagzeuger Bob Dalton unterstützt wurde.

    

In den letzten Titel „Heroes“ flechtete John dann spasseshalber noch einige Töne der deutschen Nationalhymne ein, dann war der sehr gelungene Auftritt der Briten beendet.

    

Setlist

Ghosts
All In Red
I Got You
Yellow Christian
Old Man
Barley
Midnight
Beaches
Heroes / O.A.T.W.

Stephan Schelle, Juli 2008

 
  Prisma-Konzert

 

The Flower Kings-Konzert

 
Night Of The Prog - It Bites 19.07.2008