Interstellar Overdrive am 07.12.2007 im Sonic Club, Soest
       
 

    

 

Die Wiesbadener Pink Floyd-Coverband Interstellar Overdrive absolvierte am 07.12.2007 einen Gig im Sonic, einer Discothek in Soest. Zu Beginn des Konzertes bzw. vor Einlass wurden die Besucher darüber informiert, dass sich das Konzert ein wenig verzögern würde. Dies lag vor allem an den Veranstaltern die nicht die entsprechende Technik parat hatten.

 

    

 

    

 

Entsprechend war die Band zunächst schlecht drauf, denn sie waren seit den Nachmittagsstunden damit beschäftigt die Anlage aufzubauen. So kam es dann auch dazu, dass ein richtiger Soundcheck nicht durchgeführt werden konnte und trotzdem die Besucher eine weitere halbe Stunde vor den geschlossenen Türen in der Dezemberkälte ausharren mussten. Aber so ein Pink Floyd-Fan ist ja friedlich und genügsam, daher kam es auch nicht zu größeren Unmutsäußerungen.

 

    

 

Die Veranstalter ließen gegen 21.00 Uhr, eigentlich sollte die Show um diese Zeit starten, die Zuschauer in Fünfergruppen in die Disco ein, da man ein Gedrängel verhindern wollte (so was hab ich auch noch nicht erlebt). Hab ich schon erwähnt, dass Pink Floyd-Fans friedfertig sind? Der Konzertbeginn verzögerte sich dann noch um eine ganze Stunde und die Band kam mit einem gehörigen Brass auf die Bühne. Den hatten sie aber nicht dem Publikum gegenüber und man spürte das auch nicht, aber Gitarrist und Sänger Pofter erzählte mir das nach dem Konzert. Mit einer Menge Wut im Bauch hauten sie dann ab 22.00 Uhr ’nen ordentlichen Sound raus und gaben ein mitreißendes, fast dreistündiges Konzert, das aus zwei Teilen bestand.

 

    

 

     

 

Interstellar Overdrive, die eigentlich aus sechs Musikern bestehen, traten mit fünf Mann an diesem Abend auf, da sie auf ihren Kollegen Markus Thum (Saxophon, Akustikgitarre, Perkussion) aus beruflichen Gründen verzichten mussten. Das hatte auch zur Folge, dass sie ihre Setlist entsprechend anpassen mussten. So spielten sie an diesem Abend nicht, wie sonst gewohnt, „Wish You Were Here“.

 

         

 

Im ersten Teil wurden sie ihrem Namen gerecht, denn es wurden hauptsächlich Songs aus der Frühphase der Floyds gespielt, die sehr psychedelisch waren. Umwerfend war ihre Version von „Echoes“ das absolut hypnotisch und fast extatisch von ihnen zelebriert wurde. Ähnlich auch das ausufernde „A Saucerful Of Secrets“. Den Anfang machte aber „Astronomy Domine“.

 

    

 

Dieser erste Teil war optisch durch zwei Projektoren, die psychedelische Farbspielereien an die Rückwand projizierten, ausgestattet. Das passte ganz hervorragend zu der Setlist. Im zweiten Part wurden dann die psychedelischen Elemente abgeschaltet und die Spoltlights und Nebelmaschinen übernahmen das Kommando. Dieser Wechsel sorgte für einen weiteren stimmungsvollen Verlauf.

 

     

 

    

 

Nach einer recht kurzen Pause ging es dann im zweiten Teil eher rockig zu, denn man begab sich in die mittlere Phase der Band. Vor allem „Pigs“ und „Comfortably Numb“ wurden hinreißend von den fünf Musikern dargeboten. Aber eigentlich kann man keinen Song besonders hervorheben, denn sie hatten alle einen hohen Qualitätswert.

 

    

 

 

Nach gut 2 ½ Stunden verabschiedeten sich die Musiker um dann noch zwei tolle Zugaben zu präsentieren. Die erste Zugabe bestand aus „Shine On You Crazy Diamond Part II“ von meinem absoluten PF-Lieblingsalbum. Den endgültigen Abschluss boten sie dann mit dem druckvollen und mitreißenden „Run Like Hell“.

 

    

 

Das Publikum nahm den Auftritt beigeistert auf, was sich im Applaus widerspiegelte. Zwar meinte jemand am Eingang lapidar „Die Fans von Pink Floyd werden auch immer älter“, aber es war gut zu sehen, dass sich auch heute noch Musikfreunde jüngeren Semesters aufmachen, um diesen Sound zu genießen. Und das taten die Besucher in unterschiedlicher Form. Man sah einige andächtig lauschen, andere wiegten sich durch leichte rhythmische Bewegungen zur Musik und es gab ach diejenigen, die recht ausdrucksstark vor der Bühne tanzten. Was ich aber nicht erwartet hätte waren Pärchen, die sich zu einigen Passagen - vor allem bei den ruhig fließenden - umschlangen und Zärtlichkeiten austauschten. Da scheinen bei dem/der ein oder anderen doch so manche schöne Erinnerung hochgekommen zu sein.

 

                   

 

Interstellar Overdrive ist eine der wenige Coverbands, die es gar nicht nötig haben, groß auf Show zu machen. Sie überzeugen vielmehr durch ihre hervorragenden Interpretationen der Originale, ohne sich zu nah in ihrem Umfeld zu bewegen. Durch die sehr stimmungsvollen eigenen Variationen hauchen sie den Stücken der großen Briten neues Leben ein und machen so aus jedem Liveauftritt etwas ganz Besonderes. Und dass hier nicht etwa Hobbymusiker am Werk sind, beweist schon die Tatsache, dass Schlagzeuger Frederik Ehmke in diesem Jahr mit der bekannten Metal Band Blind Guardian weltweit auf Tour war.

 

    

 

Interstellar Overdrive sollte man sich unbedingt live angesehen haben, wenn man die Musik von Pink Floyd mag.

 

Setlist

 

Astronomy Domine

Lucifer Sam

Matilda Mother

Have A Cigar

Careful With The Axe Eugene

Echoes

Time

A Saucerful Of Secrets

In The Flesh!

Happiest Days Of Our Lives

Another Brick In The Wall Part II

Young Lust

Pigs

Sheep

Comfortably Numb

 

Zugaben

 

Shine On You Crazy Diamond Part II

Run Like Hell

 

Stephan Schelle, 08.12.2007

 
 
         
Interstellar Overdrive 07.12.2007 Soest