Extrabreit Live
Extrabreit
(Capitol, Paderborn 27.02.2009)


    

    

Nach ihrem wirklich ausgezeichneten 2008’er Album „Neues von Hiob“ und einigen anschließenden Konzerten in unserem Lande, gehen die Liveauftritte auch in 2009 unter dem Titel „Hiob 2009-Tour“ weiter.

    

     

Am 27.02.2009 machten die fünf Jungs aus Hagen im ostwestfälischen Paderborn Station, wo sie im Capitol, das ist ein umgebautes Kino, das seit Jahren für Konzertveranstaltungen genutzt wird, einen gut zweistündigen Gig hinlegten.

    

    

     

Das man Extrabreit, die ja Anfang der 80’er im Aufschwung des Punk und der Neuen Deutschen Welle (NDW) groß herauskamen, nicht nur auf diese Spielarten reduzieren kann, das bewiesen sie lautstark während des Konzertes. Apropos Lautstärke: Der Sound haute einen mächtig um und so konnte ich das Konzert auch nur mit meinen glücklicherweise mitgebrachten Ohrstöpseln überstehen. Aber wie singt Herbert Grönemeyer doch so schön: „Man muss Musik hör’n wenn sie laut ist“. Die Jungs lieferten eine ausgewogene Mischung aus straightem Rock, Rock 'n' Roll, Punk und bei den Hits eine Spur NDW, was zusammen zu einem sehr Energie geladenen Auftritt führte.

     

     

    

Während Kai Havaii (Gesang) und Stefan Kleinkrieg (Gitarre) eher den Rockstar gaben, wirkte Lars Larsson am Bass recht cool. Bubi Hönig an der zweiten Gitarre war dagegen, wie immer, ein richtiges Energiebündel, so wie er sich Gitarre zupfend über die Bühne bewegte. Und Rolf Möller hatte am Schlagzeug ganze Arbeit zu leisten. Das war schon ein richtiger Knochenjob für ihn, denn bis auf wenige Momente, wie bei „Besatzungskind“, musste er die Trommelfelle ordentlich „quälen“.

    

    

     

Das Programm bestand aus einer guten Mischung die Stücke vom aktuellen Album mit älteren Songs, die bis in die frühen 80’e hineinreichten, kombinierte. Besonders gut gefiel mir an diesem Abend die etwas verlängerte Version von „Polizisten“, die sie mit einigen Versatzstücken (Anlehnung an andere Bands) ausgeschmückt und sogar zwischendurch mit einem Reggae-Rhythmus versehen hatten. Während die anderen Stücke eher näher am Original lagen, kam hier dann zeitweise eine Spur Improvisation auf.

    

     

    

Mit ihrem Rock, der quasi von hinten durch die Brust schlug, begeisterten sie das Publikum, das zwischen geschätzten 30 und 50 Jahren alt war. Die Besucher bewiesen darüber hinaus, dass sie nicht nur bei den Klassikern „Polizisten“, „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ und „Flieger, grüß mir die Sonne“ textsicher waren, nein auch während der Stücke vom aktuellen Album wurde lautstark mitgesungen. Und als es in den Endspurt ging, legten einige vor der Bühne noch eine Runde Pogo hin.

    

     

    

Extrabreit lieferten an diesem Abend einen sehr soliden Auftritt ab, bei dem kaum Wünsche übrig blieben und die Besucher eine ordentliche Party feiern konnten.

     

     

    

Setlist

1-1-0
Glück und Geld
Andreas Baaders Sonnenbrille
Polizisten
Lärm
Nichts ist für immer
Jeden Tag – Jede Nacht
12 Sekunden
Ruhm
König der Angst
Besatzungskind
Hart wie Marmelade
Schnelles Pferd
Küss mich
Für mich soll’s rote Rosen regnen
Tanzen
Liebling
Lottokönig
3-D
Annemarie
Flieger, grüß mir die Sonne

Zugaben

Der Präsident ist tot
Extrabreit
Joachim
Kleptomanie
Hurra, hurra die Schule brennt
Junge, wir können so heiß sein
Alptraum

 

 

     

    

     

     

     

Stephan Schelle, 28.02.2009