Epitaph live Essen 13.10.2012
Epitaph Live
Grugahalle Essen 13.10.2012
 


     

Als nächster Act stand dann mit Epitaph eine weitere Krautrocklegende auf dem Programm. Die Band, bestehend aus Cliff Jackson (Gitarre, Gesang), Bernd Kolbe (Gesang, Bass), Heinz Glass (Gitarre) und Achim Poret (Schlagzeug), zeigte bei dem Auftritt, dass sich Epitaph immer sehr stark am Stil US-Amerikanischer Rockbands orientierte. Daher strotze ihr Set auch nur so vor druckvoller Rocknummern und wich damit doch um einiges von der Spielart Birth Control’s ab.

    

    

     

    

    

Die Vier legten eine ungeheure Spielfreude an den Tag, was man ihnen deutlich ansehen konnte, denn sie hatten richtig Spaß bei ihrem Auftritt. Und das kam auch gut beim Publikum an. Vor allem Cliff ging an seiner Gitarre ein ums andere Mal richtig ab. Schon gleich mit dem druckvollen „Dancing With Ghosts“ starteten sie in ihr Set.

    

     

    

    

Mit dem sehr eingängigen „Cold Rain“ zeigte sich, dass die Band auch in der Nähe von Gruppen wie Wishbone Ash zu Hause ist. Ähnlich wie die Briten haben es Cliff und Heinz drauf ihre Twin-Guitars im Gleichklang ertönen zu lassen. Allerdings gehen Epitaph wesentlich druckvoller zu Werke. Das folgende „Ride The Storm“ vom 2009’er Album „Dancing With Ghosts“ besaß von der Melodie und den Riffs starke Anleihen an Hardrockbands der 70’er und 80’er Jahre, so kam mir unter anderem auch eine Mischung aus Rainbow, Bon Jovi und Scorpions in den Sinn. Ein klasse Song.

    

    

     

    

    

Auch „Crossroads“ erinnerte an Bands wie Wishbone Ash, ohne diesen Stil aber zu kopieren. Mitten im Track waren nuancenweise sehr krautige Klänge auszumachen, die schon mal auf Grobschnitt hindeuteten. Zwar hätte dem Stück auch ein Keyboard gut zu Gesicht gestanden, aber die vier Musiker machten auch so eine gute Figur und zeigten, dass Epitaph ein Liveband ist, die erst auf der Bühne so richtig zur Entfaltung kommt und einen unglaublichen Druck eine hohe Dynamik entwickelt.

     

    

    

    

    

Ein Glanzlicht ihres Auftritts war die ausufernde Version von „Stop Look And Listen“ in das sie kurzerhand einige Klänge von Deep Purple’s „Black Knight“ mischten. In diesem Stück stellte sich dann Heinz Glass hinter Cliff Jackson und griff ihm durch die Arme in die Gitarrensaiten, während Cliff hinter sich an Heinz’ Gitarre griff. In dieser Position spielten sie intensiv weiter. Die eingestreuten Soli hatten darüber hinaus etwas Hypnotisches, von dem man unweigerlich gefangen genommen wurde. Mit der Mitgröhl-Rocknummer „Ain’t No Lair“ ging dann der offizielle Teil des Konzertes zu Ende. Natürlich wurde das Stück standardgemäß mit der Aufforderung von Cliff an das Publikum einige Passagen nachzusingen, dargeboten.

                   

     

    

    

    

Die Band kam aufgrund der positiven Resonanz der Zuschauer nicht um eine Zugabe umhin. Diese bestand aus dem Stück „Going To Chicago“, das die Band mit einem Riff versah, der stark an Bands wie Status Quo erinnerte. So gab es eine richtige Partynummer zum Abschluss.

    

    

     

    

Epitaph lieferten einen druckvollen, rockigen, gut einstündigen Gig, der sich von den anderen wesentlich abhob und so für Abwechslung im Festival sorgte. Sie zeigten viel Spielfreude und nahmen die zahlreichen Zuschauer sofort mit. Ein klasse Konzert der Krautrocker, die noch lange nicht zum „alten Eisen“ gehören.

    

                   

    

       

    

 
 

Setlist

 

Dancing With Ghosts
Cold Rain
Ride The Storm
Crossroads
Long Live The Children
Stop Look And Listen
Aint No Liar

 

Zugabe
 

Going To Chicago

 

   
Birth Control Stephan Schelle, 21.10.2012

Juniper