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Mitternacht. Die Zeit
zum Schwelgen ist vorbei. Drei Niederländer warten schon, während das
Leslie der Hammond-Orgel trügerisch still vor sich hin rotiert. DeWolff
sind eine Dampflok, die per Zeitmaschine ihre Mischung aus Bluesrock, Soul
und Psychedelisch über die Schiene prügelt. Bei ihrem ersten
Plattenvertrag 2008 war das Trio grade einmal zwischen 14 und 17 Jahren alt.
Luka und Pablo van de Pol liefern dabei bis heute an Schlagzeug und Gitarre,
samt Gesang, ab. Orgel-Oktopus Robin Piso stellt dabei nicht nur die
Hammond-Sounds, sondern navigiert mit seinen vier Gliedmaßen auch noch sämtliche
Basslines.
An Power mangelt es
ihnen gewiss nicht. Orgel und Gitarre liefern sich Duelle, eh sie zusammen
wieder Bewegung in die Beine der Zuschauer bringen. Dank ruhiger Momente und
guter Dynamik ermüdet sich das Konzept kaum. Auch das heimliche Highlight
„War Pigs“ zu Ehren des kürzlich verstorbenen Ozzy Osbourne steht ihnen
verdächtig gut. Dafür gibt es heute nur eine Zugabe. Das Geheimnis: „Rosita“
erstreckt sich auf die nächsten dreißig Minuten, inklusive Pablos Besuch
in den ersten Reihen des jubelnden Publikums. Alle Register sind gezogen.
Feierabend! Die Orgel atmet durch, die Röhren im Verstärker kühlen ab.
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