Demon's Eye
(Alter Schlachthof, Soest 09.10.2015)


    

Nach 2013 war die deutsche Band Demon’s Eye erneut im Alten Schlachthof von Soest zu Gast. Am 09.10.2015 absolvierten sie dort ihr viertes Konzert der „Under The Neon“-Tour. Auch wenn sie ihr gerade erst erschienenes Album „Under The Neon“ während der Tour promoten ging es bei der besten Deep Purple- und Rainbow-Coverband nicht ohne Songs ihre großen Vorbilder. Demons’s Eye boten eine gute Mischung aus eigenen Songs und Stücken von Deep Purple und Ritchie Blackmore’s Rainbow.

     

    

     

    

Sänger Doogie White (er hat das Rainbow Album „Stranger In Us All“ eingesungen), Gitarrist Mark Zyk, Bassist Maik Keller, Schlagzeuger Andree Schneider und der neue Keyboarder Gert-Jan Naus betraten zu dem Intro „Epic“ vom neuen Album die Bühne und legten mit der Eigenkomposition „Road To Glory“ mächtig los. Schnell wurde klar, dass Demon’s Eye mit dem Schotten Doogie White den perfekten Sänger und Frontmann haben. Neben diesem Stück streuten sie noch vier weitere Songs vom neuen Album, sowie mit „Far Over The Rainbow“ einen Song ihres Debütalbums in das Set ein.

    

     

    

    

     

Danach huldigten sie mit einem Medley aus „Strange Kind Of Woman“ und „Stormbringer“ ihrem großen Vorbild Deep Purple. Dabei zeigten sie, warum sie als beste Deep Purple-Coverband gelten. Diese - wie auch die weiteren Coversongs - spielten sie zwar sehr nah am Original, brachten aber durch herrliche Soli und ausufernde Instrumentalpassagen eine eigene Handschrift mit ein. Besser hätten es Deep Purple zu ihren Glanzzeiten auch nicht hinbekommen. Das ist auch der Grund dafür, dass ihre Eigenkompositionen so authentisch und perfekt klingen, als wären es verlorene Perlen ihrer Idole.

    

    

     

    

    

Als nächstes standen mit „Five Knuckle Shuffle“ und einer hinreißenden Version von „Far Over The Rainbow“ zwei Eigenkompositionen auf dem Programm. Danach kam ein Song, der laut Doogie White 20 Jahre alt ist, denn „Ariel“ stammt vom 95’er Rainbowalbum „Stranger In Us All“, bei dem Doogie zu Ritchie Blackmore’s Band gehörte. Den nächsten Titel kündigte Doogie damit an, dass er nur 20 Tage alt sei, doch „Dancing On Air“ vom neuen Demon’s Eye-Album hat schon ein paar Tage mehr auf dem Buckel – kleiner Scherz.

     

    

    

     

Als dann die ersten Akkorde von „Child In Time“ zu hören waren, ging ein Raunen durchs Publikum. War die Stimmung bisher schon gut, so war sie jetzt auf ihrem Höhepunkt angelangt. In dieser langen Version lieferten sich Gitarrist Mark Zyk und Keyboarder Gert-Jan Naus ein kommunikatives Duell indem sie auf die jeweils von ihrem Gegenüber gespielte Passage antworteten. Mark spielte ein kurzes Solo und Gert-Jan nahm es auf. Das war teilweise wie ein Echo, dann wieder wie eine Konversation zwischen den beiden. Grandios, wie sich die beiden die Bälle zuspielten und dann zum Abschluss im Einklang miteinander agierten.

    

    

    

    

    

Nach dieser Energie geladenen Version des Deep Purple-Klassikers nahm die Band ein wenig Speed raus, denn die Eigenkomposition „Finest Moment“ zeigte sich als wunderbare, bluesdurchtränkte Rocknummer. Auch mit dieser Midtemponummer machten Demon’s Eye eine gute Figur. Dem folgte mit „Welcome To My World“ ein weiterer Song vom neuen Album um danach mit den beiden Songs „Tarot Woman“ und „Man On The Silver Mountain“ wieder zum Repertoire von Ritchie Blackmore’s Rainbow zu wechseln. Auch diese Versionen gingen mächtig ab.

    

     

    

    

    

Der Abschluss des offiziellen Programms bestand aus einer Trilogie von Deep Purple-Klassikern, die noch mal richtig Stimmung in den Laden brachten. Los ging es mit einem tollen „Mistreated“, das mit einem ausufernden Gitarrensolo von Mark begann und bei dem seine Mitmusiker die Bühne verließen um ihm den nötigen Raum zu geben. Als dann die anderen wieder auf die Bühne kamen, setzten sie zu einer grandiosen Version dieses Stückes an.

    

     

    

     

Bassist Maik Keller durfte dann mit einem ebenso tollen Basssolo den nächsten Song „Black Night“ einleiten. Das viel umjubelte „Highway Star“ beendete dann den offiziellen Teil. Als Zugaben gab es dann noch „Perfect Stranger / Stargazer“ und „Burn“.

    

     

    

    

    

Die Band kam dann noch ein weiteres Mal zu einer letzten Zugabe auf die Bühne, dem Rainbow-Song „The Temple Of The King“. Doogie widmete den Song den verstorbenen ehemaligen Rainbow-Mitgliedern Ronnie James Dio und Cozy Powell. Demon‘s Eye spielten diesen Song sehr einfühlsam. Am Ende des Stückes, als die Zuschauer mit einem „oh, oh, oh“ in den Gesang einstimmten, verließen die Bandmitglieder nach und nach die Bühne während die Verbliebenen noch weiterspielten. Als letzte ging dann unter großem Applaus Gitarrist Mark Zyk aus dem Saal. Ein sanfter Abschluss eines Energie geladenen Konzertes.

     

    

    

     

    

Wer die Musik von Deep Purple und Rainbow mag, der bekommt bei Demon’s Eye die volle Ladung. Dazu gibt es dann auch noch einige eigene Songs, die den Songs der großen Vorbilder kaum nachstehen. Besser kann man es nicht machen.

     
Doogie kümmerte sich auch um die jüngsten Fans

    

     

    

Setlist

Road To Glory
Strange Kind Of Woman / Stormbringer
Five Knuckle Shuffle
Far Over Over The Rain
bow
Ariel
Dancing On Air
Child In Time
Finest Moment
Welcome To My World
Tarot Woman
Man On The Silver Mountain
Mistreated
Black Night
Highway Star

Zugabe

Perfect Stranger / Stargazer
Burn
The Temple Of The King

Stephan Schelle, Oktober 2015