Die Briten, die dem Auftritt von The
Pineapple Thief noch einen drauf setzten, spielten in der Formation: Justin
Graves (Gitarre, Effekte), Karl Demata (Gitarre),Christian Heilmann (Bass),
Mark Furnevall (Keyboards), Daisy Chapman (Keyboards, Gesang), Ben Wilsker
(Schlagzeug) und dem neuen Sänger Daniel Anghede.
Crippled Black Phoenix legten noch einmal
eine Schippe an Druck und Dynamik drauf und so geriet ihr Auftritt noch
spektakulärer, als der von The Pineapple Thief. Der Bandsound lebt vor allem
durch die drei Gitarren, die eine wahre Wall of Sounds hochzieht, unterlegt
von zwei Keyboards und der Rhythmussektion bestehend aus Bass und
Schlagzeug.
Alle Musiker waren besonders gut drauf, wie es schien, aber vor
allem Schlagzeuger Ben Wilsker mit seinem variablen Spiel und die
angestammte Sängerin/Keyboarderin Daisy Chapman mit ihrer ausdrucksstarken
Stimme sorgten für Akzente. Mit ihrem fetten Sound hauten Crippeld Black
Phoenix das Publikum förmlich um.
Im Stück „Release The Clowns“ verband die
Band dann sogar Hardrock mit Blues auf ihre ganz eigene, faszinierende Art.
Das war einfach mitreißend und ließ so manchen Zuschauer klatschend und
tanzend zurück. Schon während des Konzertes gab es dafür „Standing
Ovations“. Die Band steigerte sich von Stück zu Stück und schien sich und
das Publikum in einen Rausch zu spielen.
Bei einem der letzten Stücke stieg dann das Publikum in den
Gesang ein und aus hunderten von Kehlen hörte man dann „Bella Ciao“ singen.
Das hatte etwas Gänsehaut treibendes. Wer nun glaubte es gebe keine
Steigerung, der irrte, denn mit „Burnt Reynolds“ waren alle in Ekstase. Das
atmosphärisch beginnende Stück (klang anfangs nach Pink Floyd) weist im
Refrain einen einfachen Text auf, der aus den Lauten „Oh, Oh, Oh“ besteht.
Es gab wahrscheinlich keinen Zuschauer, der nicht mit in diesen süchtig
machenden Refrain eingestiegen ist. Als alle mitsangen, hörte die Band
plötzlich auf zu spielen und überließ den Gesang und die Musik den
Besuchern, die den Felsen zum erzittern brachten. Das konnte nun wirklich
keinen kalt lassen und sorgte, da es das Ende dieses treibenden Gigs war,
für tosenden Beifall. Crippled Black Phoenix lieferten einen mitreißenden
und hypnotischen Auftritt.
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