Chupacabras Live - Neumarkt, Arnsberg 08.08.2009
 


Bevor Stoppok die Bühne betrat, heizte die acht Musiker umfassende, international besetzte Band Chupacabras dem Publikum ordentlich ein. Auch wenn zunächst der Platz recht spärlich besetzt war, so änderte sich das doch während des Auftrittes, denn ihre Musik, eine Mixtur aus Lateinamerikanischen Rhythmen und Sounds und treibender Rockmusik, versetzt mit Hip Hop war einfach ansteckend. Und so hatten die unterschiedlichsten Besucher – wie zum Beispiel auch eine größere Gruppe von Metalfans – eine Menge Spaß an diesem rhythmischen Auftritt.

    

    

    

Die Gruppe, deren Musiker Markus Koch (Trompete), Sven Ostrowski (Bass), Josúe Avalos (Gitarre, Gesang), Miguel Igler (Sprechgesang), Pia Miranda (Posaune, Gesang), Richard Guerra Medina (Sprechgesang), Benedikt Hesse (Schlagzeug) und Matthias Kuhlgatz (Keyboards), heute alle in Köln wohnen, haben ihre Wurzeln in den unterschiedlichsten Ländern. Neben vier Deutschen kommen die anderen vier aus Spanien, Mexiko, Peru und Chile, was der Musik von Chupacabras eine unglaubliche Faszination beschert.

    

    

    

Auf der Internetseite der Band ist zu lesen, dass sie ihren Ursprung bereits 2002 hatte. Recht interessant ist auch die Geschichte zur Namensgebung, die hier zitiert wird: „Als in den 1990ern in Puerto Rico rätselhafte Tiermorde passierten, bildete sich der moderne, urbane Mythos von jenem Wesen, das nachts vampirgleich über das Vieh herfällt. Fast in allen lateinamerikanischen Länder wurden wenig später Exemplare des Chupacabras gesichtet – eine klassische Massenhysterie. Nennt sich eine Band nach diesem doch eher unseligen Fabeltier, so fragt man sich natürlich: Was hat sie mit ihm gemeinsam?“

Nun, die siebenköpfige Combo saugt ebenfalls ihr Blut aus allen möglichen lateinamerikanischen Kulturen, sie machen das urbane Leben – in diesem Falle das von Köln! – ein wenig magischer, und eine Massenhysterie lösen sie zumindest aus, wenn sie auf der Bühne stehen.“

    

     

    

Samba, Salsa und lateinamerikanische Folklore sind die Hauptbestandteile ihrer Musik, die aber so geschickt mit modernen Sounds, Ska- und Reggae-Rhythmen sowie Hip Hop artigem Gesang verbunden werden, dass eine neue, Grenzen übergreifende Musik entsteht. Aufgrund der lateinamerikanischen Einflüsse singt die Band vorwiegend in spanischer Sprache, obwohl die Musiker mit ausländischen Wurzeln, wie man bei dem Gig durch Ansprachen und Gespräche feststellen konnte, sehr gut deutsch sprechen.

    

    

    

Obwohl anfangs die Besucherzahlen noch zu wünschen übrig ließen, hatten die Acht die Zuschauer gut im Griff. Und je mehr Besucher kamen, um so besser wurde die Stimmung. Immer wieder bezogen vor allem die beiden Sänger das Publikum in ihre treibenden Rhythmen und Songs mit ein. Bei „Atencion“ beispielsweise zählte Sänger Richard Guerra Medina uno, dos, tres und forderte das Publikum auf „Atencion, atencion“ zu antworten. Das klappte ganz gut, denn so mancher ließ sich von der ausgelassenen, fröhlichen Stimmung anstecken.

    

    

    

Die Setlist des Liveauftrittes bestand aus Stücken ihrer letzten, ersten richtigen CD mit dem Titel „Fieras“ (aus dem Jahr 2006) sowie neuen Songs, die auf dem kommenden Album erscheinen werden. Keyboarder Matthias Kuhlgatz setzte ein ums andere Mal einen musikalischen Kontrapunkt zu den Latinorhythmen, in dem er jazzige und teils recht ungewöhnliche Keyboardklänge aus seinem Instrument herausholte. In einen Song woben sie dann auch noch kurz einige Klänge von Michael Jackson’s „Bad“ ein, obwohl sie deutlich betonten, dass sie nicht „Bad“ seien. Ein schöner Zug, an diesen großen Musiker zu erinnern.

                   

     

    

Auf der Bühne ging es auch hoch her, denn alle Musiker (mit Ausnahme des Schlagzeugers, der sein Instrument ja nicht verlassen konnte) tanzten und hüpften zu der energiereichen Musik, was sich dann auch auf einige Zuschauer übertrug. Chupacabras war ein sehr guter Anheizer für diesen Tag/Abend, der eine Menge fröhliche Gesichter nach dem Konzert zurück ließ.

    

    

    

Wer sich von der mitreißenden Musik einen Einblick verschaffen will, der kann dies über die Bandseite www.los-chupacabras.de tun.

    

 
 


Setlist

Baila
Chava
Cuidate
Cumbia Neu
Agua
Memoria
Poema
Carrera
Ay Mi Nina
Yo Soy
Cumbia
Atencion
Malo
Tremenda
Momboclaat

Zugaben

Escafandra
Paren
Skandalo

   
  Stephan Schelle, 09.08.2009