Arena live in der Zeche Carl, Essen 12.10.2005
 

 

Im Rahmen ihrer ausgedehnten Tournee zum zehnjährigen Bandjubiläum, die sie nach Mexiko, Kanada und durch Europa führt, gastierten die fünf Briten am 12.10.2005 in der Zeche Carl in Essen.

         

         

Eine kurze, humorvolle Einspielung auf der großen Bühnenleinwand läutete den Auftritt von Arena ein. Mit dem druckvollen Opener ihrer aktuellen CD „Pepper’s Ghost“, dem Stück „Bedlam Fayre“ starteten sie ihren Gig in Essen. Dazu waren schon einige der Comicbilder, die wir aus dem Booklet der CD kennen, zu sehen. In schwarzer Robe, Rüschenhemd, schwarzem Zylinder und blonder Perücke betrat Sänger Rob Sowden die Bühne und behielt dieses ungewöhnliche Outfit über weite Strecken des Konzertes an.

         

         

Da es sich um eine Tour zum zehnjährigen Bestehen handelt, standen neben den vier Stücken „Bedlam Fayre“, „Smoke And Mirrors“, „The Shattered Room“ und „Purgatory Road“ der neuen CD, Songs aus ihren vorangegangenen fünf Studioalben wie „The Hanging Tree“, „A Crack In The Ice“ oder „Witch Hunt“, um nur einige zu nennen, auf dem Programm. Auch wenn sie das vom Publikum geforderte „Moviedrome“ nicht spielten, boten sie doch einen guten Querschnitt durch zehn Jahre Bandgeschichte. „Medusa“ widmete Rob dann allen anwesenden Frauen, nicht ohne augenzwinkernd darauf hinzuweisen, dass es ganz schön schwierig ist, wenn man - wie sie derzeit - Wochenlang mit zehn Männern in einem Bus unterwegs ist. Da sollen beim Anblick schöner Frauen schon mal schnell die Hormone mit ihnen durchgehen.

         

         

Anfangs noch abgeklärt und zu professionell, tauten sie im Laufe des Gigs immer mehr auf und zeigten, dass es ihnen doch ’ne Menge Spaß machte hier live zu spielen. Clive ging streckenweise ziemlich mit, was sich darin zeigte, dass er beim Keyboardspielen hinter seinen Tasteninstrumenten rumhüpfte. Auch wackelte er bedrohlich mit seinen Keyboards, so dass ich schon befürchtete, dass sie umkippen könnten. Clive, der bei Konzerten immer im langen schwarzen Ledermantel auftritt, betonte, dass es Zeit sei, für dieses Jubiläum sich des Kleidungsstückes zu entledigen, was seine Kollegen zu der Äußerung bewegte, dass es auch Zeit sei das Teil endlich mal zu reinigen.

         

         

Schlagzeuger Mick Pointer kam während des Konzertes kurz an den Bühnenrand um zu beweisen, dass er auch ein anderes Instrument, und zwar die Querflöte beherrscht. In diesem recht kurzen Showpart stand er gar im Stile von Ian Anderson auf einem Bein, was sofort umjubelt wurde. Auch der Akustiktitel, den Rob und Ian gemeinsam nur mit der Akustikgitarre boten, gefiel und sorgte für Abwechslung. Darüber hinaus zauberte John an seiner E-Gitarre wieder absolut traumhafte Riffs und Soli.

         

         

Natürlich darf auf einem Arena-Konzert der Titel „Crying For Help VII“ nicht fehlen und so brachten die Musiker das Publikum dazu, wie man es auch schon von früheren Konzerten her kennt, den Text aus voller Brust mitzusingen. Aber auch vorher war die Stimmung im Publikum hervorragend.

         

         

Arena lieferten einen klasse, über zweistündigen Gig ab, bei dem lediglich die Lautstärke streckenweise negativ auffiel, so dass einige Nuancen komplett untergingen. Ganz vorn am Bühnenrand war das zumindest so, auf ihrer 2003’er Tour war der Sound wesentlich besser abgemischt. Nach dem Gig kamen die fünf sehr schnell nach vorn und mischten sich unters Publikum um mit den Fans zu sprechen und Autogrammwünschen nachzukommen. Arena, eine Band, die nah an ihren Anhängern dran ist.

         

         

 

 
 

Setlist:

Bedlam Fayre
A Crack In The Ice
Midas Vision
Eleas
The Hanging Tree
A State Of Grace
(Don’t Forget To) Breathe
Smoke And Mirrors
Purgatory Road
Witch Hunt
An Angel Falls
Painted Man
Waiting For The Flood
Medusa
Serenity
The Shattered Room
City Of Lanterns
Riding The Tide
Chosen
Skin Game
Enemy Without
Crying For Help VII

Stephan Schelle, 13.10.2005

 
   

 

   
Arena in der Zeche Carl 2005