Arena live im Bielefelder Movie 05.04.2008
 


    

                   

Zwar haben die Briten noch kein neues Album am Start, legten aber im April 2008 eine acht Gigs umfassende Tour hin, die sie am 05.04.2008 ins Movie nach Bielefeld zu ihrem einzigen Auftritt in NRW führte. Und die fünf Briten rockten förmlich das Haus, in dem sie einen Streifzug durch ihre bisherigen Alben boten, der sehr druckvolle Titel enthielt.

    

                   

Gut 1 ¾ Stunden dauerte die Show, die ganz ohne Effekthascherei auskam. Auf der kleinen Bühne fanden die fünf gerade mal Platz, hatten aber eine Menge Spaß an diesem Gig. Das zeigte sich in unzähligen Blickkontakten, bei denen sie streckenweise regelrecht rumalberten. Ian, der seinen Bass nicht rechtzeitig bei einem Stück gewechselt hatte, musste sich gleich von John und Clive eine ordentliche Ansprache gefallen lassen, an der alle drei mit sehr viel Spaß rangingen. Dann kündigte Clive Musik vom neuen, kommenden Album an. Das Publikum reagierte euphorisch und verheißungsvoll. Clive meinte dann aber nur, dass John jetzt den ersten Akkord vom zweiten Stück des neuen Albums spielen werde. John griff daraufhin kurz in die Saiten um einen Akkord anzustimmen und vorbei war der Spaß auch schon. So sind die Briten halt.

    

    

Während des Longtracks „Moviedrome“ hatte Clive einige Passagen zu spielen, bei denen er jeden Finger brauchte und so griff Ian zwischendurch kurzerhand quer über die Keyboards in die Tasten, um einen einzigen Ton (klang wie ein U-Boot-Sonar) beizusteuern. Auch das war ein weiterer Hinweis auf die gute Chemie in der Band.

    

                   

Nach „Moviedrome“ war dann der offizielle Set beendet. Zur Zugabe kamen zunächst nur John Mitchell und Rob Sowden auf die Bühne zurück um an E-Gitarre und Akustikgitarre „Friday’s Dream“ im Duett zu präsentieren. Rob meinte vor dem Stück, es werde nun etwas intim. Und der Song hatte dann auch was von einer unplugged-Session.

                   

    

Musikalisch waren die fünf in absoluter Topform. Ian’s Bass kam kräftig rüber, vor allem bei „Witch Hunt“ gefiel er mir besonders gut und John Mitchell’s Soli waren wieder traumwandlerisch und atemberaubend. Mal kam er mit harten Riffs rüber, dann klang sein Gitarrespiel floydig. Der Mann ist einfach eine Klasse für sich.

    

    

Die Techniker hatten aber nicht so gute Arbeit geleistet, denn während E-Gitarre, Bass und Schlagzeug sehr gut ausgesteuert waren, blieb Clive’s Keyboard doch zu oft im Hintergrund. Man konnte sein Spiel manchmal nur erahnen. Ganz schlecht war allerdings Rob abgemischt. Der Gesang ging in den Stücken leider fast völlig verloren. Dieser Umstand konnte der Gesamtstimmung aber keinen Abbruch leisten. Die Stimmung im Movie war ausgesprochen gut und man konnte feststellen, dass eine ganze Reihe an Besuchern sehr textsicher war. Auch der Applaus und der Gesang beim abschließenden „Crying For Help“ - das Stück ist ja seit langem die abschließende Hymne jedes Arena-Konzertes - wurde ausgesprochen lautstark vom Auditorium dargeboten, was aber auch an John’s Qualität lag, das Publikum noch mal richtig anzuheizen.

    

    

Arena sind live eine Bank. Auf der Bühne versprühen sie eine Menge Energie und Spielfreude, die sich auch schnell auf das Publikum überträgt und sie immer wieder zu einem sehenswerten Liveact macht.

    

    

 
 

Setlist:

Welcome To The Cage
Crack In The Ice
Double Vision
Midas Vision
This Way Madness Lies
On The Edge Of Despair
Witch Hunt
Skin Game
City Of Lanterns
Riding The Tide
Tears In The Rain
Hanging Tree
Don’t Forget To Breathe
Chosen
Bedlam Fayre
Smoke And Mirrors
Moviedrome

Zugabe
Friday's Dream
Crying For Help VII
 

Stephan Schelle, 06.04.2008

 
 

 

    

 
   

 

   
Arena im Bielefelder Movie 2008