Archive live Dortmund 01.11.2012
Archive Live
FZW Dortmund, 01.11.2012
 


    

Topact des Abends war die britische Band Archive, die vor wenigen Wochen ihr brandneues Album „With Us Until You’re Dead“ auf den Markt gebracht hatten. Es war natürlich klar, dass der Hauptteil des Programms aus Stücken des neuen Werkes stammte, von dem sie allein sieben der im Programm stehenden zwölf Stücke spielten.

     

    

    

Mit den restlichen Songs ging die Band auch nicht weit in ihre musikalische Vergangenheit zurück. Lediglich „Sane“ vom 2006’er Album „Lights“ und das fesselnde „Fuck U“ vom 2004’er Album „Noise“ waren doch etwas älteren Datums. Da die Länge des kleinen Festivals auf 23:30 Uhr begrenzt war, blieb Archive auch keine Möglichkeit ausufernde, treibende Songs wie „Again“ oder „Lights“ ins Programm aufzunehmen. Es ist aber auch fraglich, ob diese Stücke bei der anstehenden Tour gespielte werden.

     

    

    

Die Liveshow in Dortmund boten Archive im LineUp Danny Griffiths (Keyboard), Darius Keeler (Keyboard), Dave Penny (Gesang, Gitarre, Perkussion), Pollard Berrier (Gesang, Gitarre), Steve Harris (Gitarre), Jonathan Noyce (Bass), Smiley (Schlagzeug), Maria "Q" Quintile (Gesang) und Holly Martin (Gesang).

    

     

    

Zu einem ausgedehnten Intro, bestehend aus Glockenklängen, die synthetisch erstellt waren, kam die Band auf die Bühne und läutete im wahrsten Sinne des Wortes die nun kommende Show ein. Das Intro hörte sich zunächst so an als würden mehrere Kirchen ihre Glocken im Gleichklang läuten lassen und harmonisch miteinander spielen. Kaum waren Griffiths, Keeler & Co. auf der Bühne, legten sie mit „Wiped Out“, das auch ihr aktuelles Album eröffnet, los und präsentierten ihren Breitwandsound in fettesten Tönen. Damit starten sie in einen Set, in dem sie förmlich ein Feuerwerk an Sounds, hauptsächlich bestehend aus den Stücken ihres neuen Werkes, abbrannten. Vor allem durch die beiden Schlagzeuge (Dave Penny hatte auch einiges Equipment vor sich stehen), bekam dieser und weitere Songs ein enormes Volumen.

    

     

    

Schon bei diesem ersten Track war die Stimmung im FZW prächtig und das Publikum ging richtig mit. Archive schlossen gleich ein intensives und vor Rhythmus nur so strotzendes „You Make Me Feel“ bei dem die beiden Sängerinnen Maria Q und Holly Martin erstmals gemeinsam auf die Bühne kamen. Nach dem ebenso druckvolle „Sane“ folgten weitere Stücke vom neuen Album. Archive zeigten an diesem Abend, dass die neuen Songs live absolut funktionieren und die Band in der Lage ist diese auch in einer unglaublich intensiven und fesselnden Art zu interpretieren.

                    

    

     

Dann war wieder Zeit für einen ältern Song. Schon die ersten Klänge von „Fuck U“ lösten im Publikum ein begeisterndes Raunen aus. Dieses Stück ist wirklich eines von vielen Highlights im Repertoire der Band und sorgt immer wieder dafür, dass das Publikum lauthals mitsingt, so auch in Dortmund. Für dieses Stück bekam die Band dann auch einen gehörigen Zwischenapplaus. Zu dem Song „Pills“ vom 2009’er Album „Controlling Crowds Part IV“ kam Maria Q wieder ans Mikro um diesen intensiven Song mit ihrer Stimme zu veredeln.

    

     

    

Die 21 Jahre junge Sängerin Holly Martin machte bei dem Konzert eine sehr gute, routinierte Figur. So nahm sie beim Stück „Hatchet“ wieder platz am Mikro und wirbelte dazu in den rhythmischen Passagen wie ein Wirbelwind, ihre langen blonden Haare schwingend, über die Bühne. Und ihre Stimme zeigte darüber hinaus eine sehr ausdrucksstarke Form. Dem folgte ein atmosphärisches und hypnotisches „Danger Visit“ vom „Controlling Crows“-Album.

     

    

     

Mit ihren Sounds und ihrem intensiven Spiel sorgten Archive für ein Wahnsinnskonzert, das einen als Zuschauer förmlich aus den Socken haute. Archive spielten mit einer Wucht, als wollten sie die Halle leer fegen. Ein ums andere Mal sorgten Schlagzeug und Perkussion für einen druckvollen Unterbau oder gingen Danny Griffiths und Darius Keeler, die beiden Kreativköpfe der Band, an ihren Keyboards eine Konversation ein. Das klang an einigen Stellen zwar auch disharmonisch, war aber so aufgebaut, dass es wieder stimmig wirkte.

    

    

    

Die Band wurde an diesem Abend darüber hinaus sehr ansprechend ins Licht gesetzt. Die Lightshow, bestehend aus zahlreichen Spots und einer oftmals dichten Nebelwand sorgte für die entsprechende Atmosphäre, die den Sound der Briten noch zusätzlich unterstützte. Die treibenden und sehr rhythmischen Klänge von Archive und die bunte Lightshow sorgten für ein hypnotisches Gesamtwerk, das eine sehr hohe Sogwirkung hatte. Es war ein hochklassiges Konzert. Wer die Band erleben kann, sollte sich dies nicht entgehen lassen.

    

    

     
 

 
 

Setlist

 

Inrto
Wiped Out
You Make Me Feel

Sane
Interlace
Stick Me In The Heart
Conflict
Violently
Fuck You
Pills
Hatchet
Danger Visit
Damage
Kings Of Speed

 

 
Coheed And Cambria Stephan Schelle, 03.11.2012

Menue: Visions Westend Festival 2012