Die Effektgeräte !!!
Ursprünglich sollte Ende 2012 der
Amplifier-Nachfolger von „The Octopus“ auf den Markt kommen, doch Sel
Balamir (Gesang, Gitarren), Alexander „Magnum“ Redhead (Bass) und Matt Brobin
(Schlagzeug) werden dies wohl nicht mehr schaffen. Stattdessen gingen die
drei zusammen mit Steve Durose (Gitarre) noch einmal auf die Bühne, um
den Octopus auf ihrer „The Octopus Live Tour 2012“ loszulassen. Und das im
wahrsten Sinne des Wortes, denn Amplifier (das Wort heißt übersetzt soviel
wie Schallverstärker) machten ihrem Namen alle Ehre und hauten einen
unbändigen Sound, der recht laut ausgesteuert war und nur mit Ohrstöpseln zu
genießen war, auf das begeisterte Publikum los.
Es war unglaublich, was die drei
Gitarristen für Sounds aus ihren Instrumenten herausholten. Das ist aber
auch kein Wunder, hatte jeder von ihnen doch ein Sammelsurium an
Effektgeräten vor den Füßen stehen, das sie im Takt weniger Momente
traumwandlerisch nutzten.
Auch Schlagzeuger Brobin leistete
Schwerstarbeit hinter seinen Fellen und Becken. Nicht nur das er sehr
druckvoll und dynamisch ans Werk ging, sein Spiel bestach auch durch
zahlreiche Breaks sowie durch ausgefeilte und komplexe Schlagmuster.
Der Hauptteil der Show bestand natürlich
aus den Songs des aktuellen Albums (hiervon wurden allein acht Stücke
gespielt), darunter streuten sie Songs von ihrem Debütalbum ein, das gleich
mit fünf Tracks in der Setlist auftauchte. Das als Zugabe gespielte „Continuum“
stammt von der 2005’er EP „The Astronaut Dismantles HAL“. Doch zunächst
enterten sie zu einem Intro („Angry Birds“) die Bühne unter großem Applaus.
Als witziges Gimmick hatte Bassist Neil Mahony hinter sich eine kleine
Stoffkatze auf dem Verstärker platziert, die sich zu Beginn bewegte und fast
im Takt des Intros zu tanzen schien.
Kaum an ihren Instrumenten angekommen,
zogen die Artrockrocker eine Wand aus voluminösen, brachialen
Gitarrenklängen, unterlegt von treibendem Schlagzeug auf. Diese Wand sollte
fast den ganzen Gig über Bestand haben. Zwischendurch wurden an einigen
Stellen immer mal wieder atmosphärische Klangkaskaden in den Sound
eingewoben (wie etwa im Titelstück „The Octopus“), die besonders
beeindruckend waren. Ohne große Pausen und mit wenig Kommunikation flogen
die Briten durch ihr Programm und reihten Stück an Stück.
Amplifier boten ein klasse Konzert, das
die vielen Fans in ihren Bann zog. Und auch mich, der bisher noch keine
Berührungspunkte zur Musik hatte, nahmen sie vor allem mit ihren
unglaublichen Sounds und dem fetten Rhythmus gefangen.
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