Fast auf den Tag ist es nun zwei Jahre
(24.09.2005) her, dass die beiden Musiker Bernd Scholl und Gandalf das
erste Mal zu einem Doppelkonzert ins Bochumer Planetarium eingeladen
hatten. Aufgrund der guten Resonanz wiederholten die beiden das Konzept
und traten nacheinander am 22.09.2007 an gleicher Stätte auf.
Den ersten Part übernahm Bernd Scholl,
der einen Querschnitt durch seine Alben bot, dabei ging er auch zeitlich
bis ins Jahr 1992 zurück, hatte aber auch zwei brandneue Titel im
Gepäck. Bernd’s Musik ist eine Kombination aus New Age und
traditioneller Elektronik, gespickt mit ethnischen Elementen. Verpackt
sind diese in sehr schönen, einschmeichelnden Melodien. Dazu verfeinert
Bernd seine Stücke noch mit entsprechenden Rhythmussequenzen.
Bernd’s Konzert startete mit dem
bisher unveröffentlichten Stück „Secrets Of Life“ zunächst mit
sphärischen Klängen, die aus weiten Flächen bestanden. Doch schon nach
wenigen Momenten wechselte die Stimmung, denn es setzten asiatische
Perkussion und Sounds ein, die dem Titel ein ethnisches Flair verpasste.
Urzeitlichen Landschaftsaufnahmen mit Echsen und Dinosauriern wechselten
sich mit Unterwasserlandschaften ab. Schon der Anblick ließ einen in die
Ozeane dieser Welt eintauchen. Bernd’s Musik unterstützte dieses Feeling
noch einmal und so tauchten die Zuschauer ab, in eine andere Welt. Es
folgten weitere Stücke aus seinen Alben die sich nahtlos ineinander
verwoben.
Bernd hat mittlerweile einen eigenen
Stil entwickelt, den man schnell erkennt. Allerdings war auch an der
einen oder anderen Stelle eine Passage zu hören, die an die „Großen der
Elektronikmusik“ erinnerten. Im Track „Follow The Comet“ war
beispielsweise eine Klangfolge enthalten, die mich sehr an Jean Michel
Jarre erinnerte.
Zu der verträumten Musik von Bernd die
Augen zu schließen war viel zu schade, denn die sehr ansprechenden
Bilder, die zum größten Teil aus Landschaftsaufnahmen bestanden, waren
äußerst beeindruckend und passten sehr gut zu den jeweiligen Themen, die
Bernd spielte. Hier zeigte das Planetarium, dass es eben nicht nur
Sternenhimmel an die Kuppeldecke projizieren kann, sondern auch mit
Bildern (teils waren auch kleine Filmaufnahmen in die Projektionen
eingebaut) eine sehr ansprechende Stimmung erzeugen kann.
Als Abschluss präsentierte Bernd dann
mit dem Stück „Into The Dusk“ einen weiteren unveröffentlichten Titel.
Ein Vorgeschmack auf die nächste CD? Wer weiß. Nach einer Stunde war
dann der erste Teil der Veranstaltung zu Ende.
Fazit: Bernd Scholl live im
Planetarium, das ist immer ein audio-visueller Genuss.
Setlist
1)
Secrets of Life (new unreleased)
2) Crystal Drops (Magic of the water) 1992
3) Follow the Comet (Cosmic Symphony) 1993
4) Valley in the Sun (Secret Garden) 1995
5) New Journey (Cosmic Symphony) 1993
6) Oriental Nights (Light of the Moon) 1997
7) Voices in the Wind (Mystic Voyage) 2000
8) Voyage to Avalon (Circle of Trees) 2004
Zugabe
9) Into
the Dusk (new unreleased)
Stephan Schelle, 23.09.2007
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