Vor dem Konzert liefen einige
elektronische Klänge in einer Endlosschleife. Auf diesen rhythmischen
Klängen - bei denen ich anfangs dachte es würde ein Telefon klingeln -
bauten sie sie ihren ersten Track auf. Das erste Stück, das Mario
Schönwälder erstellt hatte, trug eindeutig die Handschrift des Berliners. Es
war sehr der Tradition der „Berliner Schule“ verhaftet, was vor allem im
Einsatz der Sequenzer und dem Klangbild, das Mario aus seinem Memotron
zauberte, begründet war.
Der zweite Titel trug dann eindeutig die
Merkmale von Detlef Keller, wurde er doch von einer sehr
romantischen/verträumten Melodie getragen, die auf einem Rhythmusbett
gelegt war. In diesen Track wob Detlef dann auch noch einige Theremin
artige Sounds ein. Bas Broekhuis war bei diesem Stück zeitweise an seinem
Dynacord (einem Bassähnlichen Rhythmusgerät) zu sehen und hören. Dieser
Track ging nahtlos in den nächsten über, der aufgrund seiner
Rhythmusstruktur eindeutig Bas Broekhuis zugeordnet werden konnte. Dieser
war sofort wesentlich perkussiver angelegt, als die anderen Stücke. Bas
wechselte in diesem Stück immer wieder zwischen seinem Wavedrum (einem
elektronischen Percussion-Gerät, das mit verschiedenen Sounds programmiert
werden kann) und den Keyboards.
Stilistisch zeigte Bas in seinem Stück
die „Eindhovener Schule“. Einige Sounds erinnerten mich in diesem Track
darüber hinaus an den Soundtrack der „Akte-X“-Reihe. Nach mehr als zehn
Minuten änderte sich dann das Stück und etwas mystische, teils auch
bedrohliche Synthiesounds kamen auf. Zunächst dachte ich, dass sich nun
ein weiteres Stück nahtlos anschließen würde, doch die drei hatten diesen
Track durch einige Improvisationen noch mehrere Minuten fortgeführt und in
eine andere Richtung geschoben.
Als nächstes war Mario wieder mit einem
Stück an der Reihe. Die Sounds in diesem Stück, das den Namen „There Is A
Light In The Darkness“ trug, klangen durch die herrlichen Klangfarben
seines Memotrons wieder sehr analog. Nach einigen Momenten setzte dann ein
Sequenzer ein. Marios Stück durchzogen hypnotische Rhythmen und Sounds,
die die Besucher in Trance zu setzen vermochten. Mit diesem Stück endete
dann der offizielle Teil nach fast anderthalb Stunden.
Die Musiker wurden aber nicht so ohne
Weiteres aus der Kirche entlassen, vielmehr war jetzt der Moment für die
Zugaben gekommen. Gleich die erste bestach durch einen rhythmischen und
stampfenden Beat. Es war so als wollten die drei Musiker zum Ende hin das
Publikum wach machen. In diesem Stück stellte Detlef dann auch die Musiker
und Techniker vor. Eine allerletzte Zugabe wurde dann noch vom Publikum
herausgeholt. Diese stammte eindeutig aus Detlef’s Feder, da hier wieder
die Pianoklänge dominierten und er eine sehr sanfte, verträumter Melodie
spielte. Der Unterboden für Detlefs Melodien bestand aus einigen
wunderbaren Flächen/Harmonien, die von Mario und Bas beigesteuert wurden.
Nach diesem etwas mehr als zweiminütigen Track war dann endgültig Schluss.
Es war ein schöner Konzertabend mit ruhiger, aber doch rhythmischer
Elektronikmusik.
rechtes Bild: Die Köpfe hinter dem Event
!!!!
Stephan Schelle,
13.01.2013
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