Der erste Künstler des Tages war der
aus den Niederlanden stammende René van der Wouden. Stücke aus den
Jahren 2006 (vom Album „Alchemia“) und 2008 (von „Universal Quiet“), die
in einem neuen 2011’er Remix erstrahlten sowie das neue Stück „The
Liquid Haze“ aus dem kommenden Album „Zeppelins Are Moving Faster“
standen an diesem Tag auf dem Programm. Den Startschuss gab aber
„Numerus Fixus Part 1“. Perlende Synthieklänge erstrahlten aus der
Anlage im Garten und René unterlegte diese mit nach Klaus Schulze
klingenden Sounds sowie mit herrlichen Flächen. Schnell flogen die
Gedanken einfach nur so dahin. Sound und Melodieführung dieses ersten
Stückes wiesen auch Ähnlichkeiten zu seinem Landsmann Akikaze auf.
René bot einen Set der stilistisch in
die Nähe der „Berliner Schule“ reichte. Mal kamen Klänge zu Tage, die
sich nach Klaus Schulze anhörten, dann waren es Sounds, die an Tangerine
Dream erinnerten. Im dritten Track „Go Quiet“ ging René sehr rhythmisch
zur Sache, denn der Sequenzer pulsierte durchgängig und wurde von ihm
mit einigen Melodie- und Harmoniebögen sowie zahlreichen Flächen
unterlegt. Hier kamen auch einige fette Bassläufe aus den Boxen. Da
zirpte und blubberte es, was das Zeug hielt.
Ein Schuss Tangerine Dream kam dann in
den Sequenzerläufen von „Golden Dreams“ hervor. Aber auch seine Vorliebe
für die Musik von Jean Michel Jarre ließ René aufblitzen. So wurde
beispielsweise „Get Quieter“ von Sounds bestimmt, die auch vom großen
Franzosen aus Zeiten von „Oxygene“ & Co. hätten stammen können. Es ist
auch kein Wunder, dass sich der letzte Titel des Sets, das neue Stück „The
Liquid Haze“, ebenfalls hervorragend in die Setlist einfügte. Zunächst
noch schwebende Flächen wurden im zweiten Teil des Stückes von
Sequenzerläufen abgelöst und so entwickelte sich ein fesselndes gut
viertelstündiges Stück.
Insgesamt war der Set von René sehr
melodisch und rhythmisch gestaltet und war als Opening für die
Gartenparty bestens geeignet. Die Stücke waren gut ausgewählt, denn sie
brachten unterschiedliche Stilrichtungen zu Tage und passten doch
harmonisch zueinander. Klanglich ließen die Tracks ebenfalls keine
Wünsche übrig. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich René schon mal in
solch bestechender Form gesehen hab. Man schaue sich nur das Foto weiter
oben an, auf dem er in die Kamera lacht, während er weiterspielt. Er
wirkte zwar konzentriert aber auch unglaublich locker.
Setlist
1.
Numerus Fixus Part 1 2. Far Across The Heavens 3. Go Quiet 4. Golden Dreams 5. Get Quieter 6. The Liquid Haze
Stephan Schelle,
06.07.2011
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