Maitreya
Maitreya

 

Zwei Tage vor dem Festival überkam mich ein Erkältungsanflug und es war noch nicht klar, ob ich denn nun zum E-Live-Festival fahren konnte. Jetzt, wo das Konzert einen Tag vorüber ist, bin ich froh, dass es geklappt hat.

         

Mittlerweile zum sechsten Mal  hatten die beiden Organisatoren Ron Boots und Kees Aerts den Nachfolger des KLEMDag’s, das E-Live-Festival, auf die Beine gestellt. Und wieder ist es ihnen gelungen eine herausragende Mischung an Künstlern und Stilen auf die Bühne zu holen. Wie schon in den vergangenen Jahren fand das Festival, bei dem fünf Künstler/Bands auftraten, in der Technischen Universität in Eindhoven statt.

Den Startschuss gab der noch junge, von der britischen Insel stammende, Musiker Maitreya. Mit diesem Konzert eröffnete er nicht nur das Festival, sondern gab auch zugleich sein Livedebüt.

     

Maitreya stand allein auf der Bühne vor einem Ständer, der lediglich einen Apple-Laptop und eine Tastatur aufzuwarten hatte. Das sah zwar recht unspektakulär aus, für die stimmungsvolle Untermalung seiner sehr ruhigen, fließenden Musik sorgten aber im Hintergrund Filmaufnahmen, die von seiner Frau erstellt wurden. Diese Filme zeigten Bilder von zum Beispiel nah aufgenommene Grashalme, Baumstämmen, einem Turm, einer Geige etc. Letztere passte hervorragend zu dem ersten Titel, der von Streichersounds dominiert war. Das ganze war dann künstlerisch z. B. durch Verfremdung oder Hinzufügung von Strukturen aufbereitet worden und fügte sich hervorragend ins Gesamtkonzept ein. Mal waren die Hintergründe in tiefem Grün, dann wieder in einer Art Sepia-Effekt gehalten und sorgten so für unterschiedliche Stimmungen. Mal war die Natur zu spüren, dann erzeugten die Bilder eine gewisse Düsternis.  Die Bilder zogen langsam über die Leinwand und verstärkten so den Eindruck der fließenden Musik.

     

Die Musik von Maitreya war wie schon gesagt sehr ruhig und ist meines Erachtens mit den Werken der amerikanischen Spacemusiker Steve Roach oder Robert Rich bzw. mit der des Norwegers Biosphere vergleichbar. Rhythmus gab es kaum, nur in zwei Stücken wurden etwas monotone Rhythmusloops in diese Synthieteppiche eingewoben. Das Maitreya sein Livedebüt gab war u. a. daran zu merken, dass er doch sehr starr und etwas schüchtern (dennoch sehr freundlich) auf der Bühne stand. Auch die Tatsache, dass zwischendurch mal der Ton aussetzte und die einzelnen Stücke nicht ausgefaded wurden sondern abrupt endeten, ist vielleicht seiner Bühnenunerfahrenheit zuzuschreiben. Das Ende der einzelnen Stücke kam so nicht nur für das Publikum sehr überraschend, nein auch für Maitreya schien das in dem ein oder anderen Fall unerwartet gewesen zu sein. Ich bin aber sicher, dass er das in den Griff bekommt.

E-Live 2004

Konzert von Sunya Beat