Paul Haslinger
Der Topact des abends war Paul Haslinger. Paul der durch seine Mitgliedschaft bei Tangerine Dream (von 1986 bis 1991) bekannt geworden ist, geht seither eigene musikalische Wege. Die Musik seiner Studioalben "Future Primitive" und "World Without Rules" weist keine Elemente von bzw. Ähnlichkeiten zu Tangerine Dream auf. Pauls Musik ist stark geprägt von Äthnoklängen. Sie ist nicht leicht verdaulich und findet nur schwer ihren Weg durch die Gehörgänge.
Das Programm seines Auftritts bestand hauptsächlich aus Stücken der neuen CD "World Without Rules". Allerdings hatte ich das Gefühl, dass bei seinem Liveauftritt - im Gegensatz zur CD - der typische TD-Sound oft zu hören war. Untermalt wurde sein Soloauftritt von zwei Videoleinwänden, auf denen Landschaftsaufnahmen gezeigt wurden. Der Kick an der Sache war, dass auf beiden Leinwänden der gleiche Film synchron, jedoch gespiegelt ablief.
Höhepunkt des Konzertes war sicherlich das auf einem Klavier gespielte Medley von TD-Titeln (u. a. mit Dolphin Dance). Dieser Teil gefiel mir am besten, da hier das musikalische Können von Paul deutlich wurde. Der Rest des Konzertes (Paul stand hinter seinem Synthesizerturm) war doch sehr steril. Während dieser Phasen kam nicht die rechte Liveatmosphäre auf. Man war auch zu sehr auf die schönen Bilder fixiert.
Leider stürzte der Computer, der u. a. für die Synchronisation der Bilder verantwortlich war zweimal ab. Paul beendete daher das Konzert vorzeitig. Zu einer Zugabe konnte das Publikum Paul dann aber doch durch frenetischen Beifall überreden.
