Erik Wollo - Electronic Circus 2009
Erik Wøllo + special Guest
(Electronic Circus-Festival, Bielefeld - 12.09.2009)


Der nächste, der die Bühne betrat, war der aus Norwegen stammende Keyboarder und Gitarrist Erik Wøllo, für den der Auftritt in Bielefeld sein Deutschlanddebüt darstellte. Vor Jahren hatte ich Erik schon in den Niederlanden beim E-Day gesehen. Schon mit dem damaligen Auftritt hatte er mich komplett überzeugt und diese Meinung unterlegte er mit seinem Auftritt in Bielefeld aufs Neue.

                   

    

    

Erik war zunächst allein auf der Bühne und präsentierte seine sehr sphärische, melodische teils unter die Haut gehende Musik, in dem er einige Sounds, Rhythmen und Synthiestimmen aus seinen Computern und Synthies ablaufen ließ. Den Hauptteil, nämlich die hinreißenden Melodien seiner Stücke, spielte er dann auf seiner Gitarre, die an einen Synthie angeschlossen war und mit der er traumhafte Sounds zaubern konnte. Mit dieser Technik (er benutzt allerdings kein MIDI) ist es ihm möglich, seine Gitarre nicht so hart klingen zu lassen sondern aus ihr unglaublich weiche Klänge hervor zu holen. Ähnliche Sounds zaubert auch der amerikanische Musiker Mark Dwane aus seiner MIDI gesteuerten Gitarre.

                   

                   

                   

In seinem Programm standen ältere, bereits veröffentlichte Stücke sowie bisher unveröffentlichtes Material. Schon zu Beginn baute er eine dichte Atmosphäre auf, in der er sich selber zu verlieren schien, was man deutlich an seiner Mimik erkennen konnte. Die Gänsehäute, die so manchem Zuschauer über den Rücken lief, schienen auch bei Erik aufzukommen, so tief war er in seinen Stücken.

    

    

                   

Die Sounds aus den Synthies und seiner Gitarre gingen eine innige Symbiose miteinander ein. Dabei ergänzten sich beide Instrumente perfekt. Als visuelle Unterstützung hatte Erik im ersten Teil wunderbare Bilder (Filmmaterial), die unter anderem vorbeiziehende Wolken oder Berggipfel zeigten, auf eine Leinwand projiziert. Bildmaterial und Musik waren perfekt aufeinander abgestimmt, ohne dass die Bilder zu dominant wirkten. Als Erik dann einen Rhythmus aus dem Instrumentarium los ließ, der den meisten Besuchern bekannt war, wurde es unruhig im Saal, er hatte nämlich eine Coverversion eines bekannten deutschen Elektronikacts extra für dieses Festival mitgebracht. Es handelte sich um „The Model“ von der Düsseldorfer Elektroniklegende Kraftwerk. Das Stück ist nicht der erste Titel, den er von Kraftwerk gecovert hat. Auf seinem Album „Blue Sky, Red Guitars“ aus dem Jahr 2004 hat er bereits mit „Computerlove“ und „In The Hall Of Mirrors“ zwei Stücke der Düsseldorfer, die er damals mit Akustikgitarre eingespielt hat, veröffentlicht. Bei „The Model“ zauberte er aber mit seiner E-Gitarre über den Synthie eine tolle Version des bekannten Stückes.

    

    

    

Im letzten Teil seines Auftrittes kam dann noch sein Special Guest mit auf die Bühne. Im letzten Jahr hatte Harald Großkopf zusammen mit Bernhard Wöstheinrich schon in Bielefeld auf der Bühne gestanden, nun gesellte sich Bernhard zu Erik Wøllo. Bernhard unterstützte Erik dabei an seinem 'Z-Tarr' und einer EMU XL7, stilistisch blieben die Stücke aber im bisher gehörten. Mit Erik’s Auftritt gab es eine weitere Steigerung des bis dahin schon guten Festivals.

    

Setlist

Eclipse (From Solstice)
Barren Land Theme (From The Polar Drones)
Green Oddyssey (From Elevations)
The Gathering (Unreleased)
Tune Of Midwinter (From Where It All Begins)
Urban Space (From Images Of Light)
The Drifter (Unreleased)
Submin (Unreleased)
Voyager (From Solstice)
The Hidden Track (From Emotional Landscapes)
Monument (From Images Of Light)
The Model (Kraftwerk)

Zugaben mit Bernhard Wöstheinrich

Improvisationen / neues unveröffetnlichtes Material
excerpts from Arcadia Borealis

Stephan Schelle, 13.09.2009

     

Rainbow Serpent

Boddy, Hoffmann-Hoock, Wright