Broekhuis, Keller & Schönwälder
(Live
in der Dechenhöhle, Iserlohn, 19.11.2016)


    

Gestartet wurde mit dem Trio Bas Broekhuis (NL), Detlef Keller (D) & Mario Schönwälder (D), kurz BK&S. Die drei machen seit Ende der 90er Jahre gemeinsam elektronische Musik und sind ein eingespieltes Team, das sich bestens versteht. Seit 2007 haben sie eine musikalische Farblehre auf CD gebannt, die sich mittlerweile über vier CD-Veröffentlichungen zieht („Direction Green“ nicht mitgerechnet).

     

    

     

Im Rahmen des Konzertes in der Dechenhöhle, das unter dem Motto „United Colours“ stand, mischten BK&S die Palette ihrer musikalischen Farblehre neu, denn sie nutzten die Basics aus ihren bisherigen Veröffentlichungen „Orange“ (2007), „Blue“ (2009), „Red“ (2011) und „Green“ (2015) und mischten mit „Yellow“ noch einen bisher unveröffentlichten Farbton mit hinzu. Passend zu den jeweiligen Farbkompositionen wurde die Höhle in den entsprechenden Farben ausgeleuchtet.

    

    

Gestartet wurde mit einer gut zwölfminütigen Fassung von „Orange“ recht ruhig uns flächig. Nach anderthalb Minuten schälte sich dann ein Rhythmus aus dem Synthie heraus, der dann ab Minute Drei von Bas an den E-Drums ergänzt wurde. Den melodischen Teil boten dann Streicher- bzw. Mellotronsounds. Ruhig, mit einem sanften Rhythmus versehen, streiften die Harmonien und Flächen durch die unterirdischen Hallräume, was eine hypnotische Ausstrahlung besaß. Ein herrlicher Einstieg in diesen besonderen Konzertabend.

    

    

    

Dem folgte dann das zehnminütige „Blue“, das ebenfalls mit sphärischen Klangstafetten begann. In den Beginn mixten sie Klänge die ein wenig an Jean-Michel Jarre erinnerten. Nach gut vier Minuten kam dann ein stampfender Beat hinzu, der vom druckvollen Spiel von Bas verstärkt wurde. Darauf wurde dann eine sehr schöne Melodie gelegt, bei der so manches Zuschauerbein nicht ruhig gehalten werden konnte. Ein hoch melodischer und rhythmischer Track. Nach einigen Minuten wurde der Rhythmus dann angezogen und ergab zusammen mit der eingängigen Melodie wieder ein wunderschönes Stück, bei dem man einfach nur gedanklich abtauchen konnte.

     

    

Sehr Sequenzerlastig starteten BK&S dann in den Track „Red“. Typische „Berliner Schule“-Sounds erhellten die Kanzelgrotte und ein wohliges Gefühl machte sich in der jetzt rot angeleuchteten Höhle breit. Über eine Länge von gut 14 Minuten tauchten sie mit den Besuchern in das musikalische und in der Grotte auch visuelle Rot ihrer Farblehre ein. Auch die dargebotene Version von „Green“ brachte es auf ca. 14 Minuten Länge. Der Track begann durch seine Klangfarbe recht ethnisch und unterschied sich zunächst stilistisch von den anderen Stücken. So nach und nach kamen dann aber die typischen Ingredienzien, die den BK&S-Stil ausmachen, hervor. Das Stück wurde von Minute zu Minute immer treibender und verbreitete eine gewisse Sogwirkung.

     

    

     

Dann ließen sie die Zuschauer einen Einblick in das in Arbeit befindliche Werk „Yellow“ mit einem gut zwölfminütigen Auszug nehmen. Der Track passte sehr gut in die Umgebung der Tropfsteinhöhle, denn es waren majestätische Klänge zu hören, die mit perlenden teils tropfenden Sounds gemischt wurden. Nach einigen Momenten entwickelte sich das Stück dann aber zu einem rhythmischen Track mit einer sehr schönen Melodieline. Das war wieder so ein Track, bei dem man kaum ruhig auf dem Sitz verharren konnte. Da darf man dann schon mal auf das neue Produkt im gelben Gewand gespannt sein. Die Vorfreude darauf haben sie bei dem Konzert jedenfalls schon entfacht.

    

    

So ganz ohne Zugabe durften sie die Kanzelgrotte dann aber nicht verlassen. Mit dem Titel „Electric Chess“ legten die noch einen gut fünfminütigen Bonustitel obendrauf. BK&S lieferten ein tolles Konzert, das spätestens in zwei Jahren nach einer Wiederholung am selben Ort verlangt.

     

    

    

Setlist

Orange
Blue
Red
Green
Yellow

Zugabe

Electric Chess

Stephan Schelle, November 2016

 

      Pyramid Peak und BK&S live-Menue

 

 

Pyramid Peak Konzert