Bernd Scholl - Live
Neandertal No. 1, Erkrath, 17.11.2019


Concert in the cave, Bernd Scholl, 17.11.19

Wenn man glaubt, man hätte von Bernd Scholl und Klaus M. Weber schon alles gehört und gesehen, setzen die Beiden noch einen oben drauf. Wie immer organisiert von Timo Kremerius, fand das bereits traditionelle Konzert zugunsten des MS-Fördervereins Erkrath dieses Mal in einer wirklich außergewöhnlichen Location statt. Timo hatte seine Kontakte spielen lassen und ist im Neandertal, genau gegenüber des berühmten Museums fündig geworden. Dort befindet sich das Lokal von Katarina Klusemann, das über eine einmalige Besonderheit verfügt. Ein Saal des Restaurants befindet sich nämlich in einer Naturhöhle, die Platz für ca. 80 Personen bietet und außer dem gepflasterten Boden aus massivem Fels besteht. Man fühlte sich direkt ein paar Zehntausend Jahre zurückversetzt und konnte sich vorstellen, wie in der Steinzeit die Neandertaler in solchen Kavernen ums Lagerfeuer saßen. 

Ähnlich wie durch Feuerschein wurde die Höhle dann auch mit roten und violetten LED-Lampen indirekt beleuchtet, was eine richtig schöne, gemütliche Atmosphäre erzeugte. Ganz im Zeichen dieser Naturverbundenheit war das Thema „One Earth - One Sky“. In diesem Sinne war es Bernd und Klaus ein Anliegen, die Besucher des ausverkauften Konzerts auf die Schönheit und Einzigartigkeit unseres Planeten hinzuweisen, und wie schützenswert diese Welt doch ist. Durch die unglaublich beeindruckenden und gestochen scharfen Natur- und Tieraufnahmen des Fotokünstlers Klaus M. Weber in Szene gesetzt, spielte Bernd Scholl ein Best of der vergangenen Kirchen-Konzerte, ergänzt durch ein paar neue Stücke und einige schon lange nicht mehr live gespielte Titel. 

    

Über den besonderen optischen Eindruck der Örtlichkeit hinaus, ist die Akustik in dieser Höhle wirklich bemerkenswert. Durch die schroffe, zerklüftete Struktur des Felsengewölbes gibt es im Gegensatz zu den vergangenen Konzerten in der Kirche, so gut wie keine Reflexionen, und man hatte fast den Eindruck, einen Kopfhörer aufzuhaben. So satt und trocken ist dort der Sound. Also ausgesprochen ideal für die beruhigenden, manchmal geradezu meditativen Melodien von Bernd Scholl.

    

In der halbstündigen Pause hielt die Chefin des Hauses, Katarina Klusemann, Getränke aller Art und einen kleinen Imbiss in Form von Eintopf für die Gäste bereit, was von vielen auch gerne angenommen wurde. Nach dem Schlussapplaus stand Bernd Scholl auch dieses Mal wieder gerne für Fotos und Autogramme bereit und war wie immer offen für Gespräche und Fragen der zahlreichen Fans. Schon direkt nach dem Konzert zeichnete sich durch die Resonanz der Gäste ab, dass eine Wiederholung in dieser besonderen Umgebung unbedingt anzustreben sei. Und an der Reaktion der Veranstalter und Künstler war zu erkennen, dass diese durchaus nicht abgeneigt sind. Also bis zum nächsten Mal…

Text und Fotos: Udo Herrmann