Der Berliner Bernd Kistenmacher hat
gerade sein aktuelles Album unter dem Titel „Utopia“ herausgebracht.
Dieses Mal ist er aber nicht allein ans Werk gegangen sondern die Musik
ist quasi im Stile einer Band eingespielt worden. Bei der Albumproduktion
waren neben Bernd Kistenmacher (Synthesizer) auch Thorsten Quaeschning
(Gitarre), TThomthom Geigenschrey (Violine), Burghard Rausch (Schlagzeug)
und Vana Verouti (Gesang beim Titelstück) beteiligt.




Da Burghard Rausch, der ursprünglich
auch mit bei der Livepräsentation in Münster dabei sein sollte, nicht
auftreten konnte, sprang kurzerhand der Picture Palace Music-Schlagzeuger
Mirko Rizzello für ihn ein. Dies geschah kurzfristig, daher blieb Mirko
mehr im Hintergrund, während Burghard auf der CD etwas mehr zur Geltung
kommt. Aber auch so sorgte Mirko neben den Sequenzern an einigen Stellen
für den rhythmischen Unterboden.




Recht mystische und bedrohlich wirkende
Klänge von Synthesizer und Violine starteten in den ersten Set, der aus
einer improvisierten Fassung von „Utopia“ bestand. Dazu wurde die Grafik
des Covers, bestehend aus farbigen Symbolen, die der Natur entnommen sind
(Bäume Vögel etc.), an die Kuppel geworfen. Stilistisch ging Bernd
Kistenmacher damit zu seinen Wurzeln zurück. Klanglich begab er sich damit
in die Zeit der 80’er, denn Ähnlichkeiten zu Klaus Schulzes „Audentity“
waren nicht ganz von der Hand zu weisen.




Während die Flächen und
Sequenzerrhythmen im Hintergrund ihre Arbeit verrichteten und Thorsten an
der Gitarre gelegentliche Effekte und Sounds einstreute, war die Violine
von TThomthom Geigenschrey doch sehr dominant. Danach Während formte sich
die Musik an einigen Stellen zu sehr sakralen Gebilden, dazu zeigten sich
an der Kuppeldecke Formen und Muster, die an alte Kulturen oder
Gebetsstätten erinnerten. Zum Ende hin wurden gar fantasymäßige
Landschaften an der Decke gezeigt. Zusammen hatten Bild und Ton eine
starke hypnotische Ausstrahlung. Das wurde auch dadurch unterstützt, dass
der Sequenzer über weite Strecken recht monoton und gleichförmig seine
Arbeit verrichtete.




Nach einer kurzen Pause bot Bernd
Kistenmacher dann im zweiten Set einen Auszug aus seiner vorletzten CD
„Antimatter“. In dieser „Antimatter-Suite“, wie Bernd diesen Teil nannte,
wurden die Sounds des Werkes als Grundlage genutzt zu denen die Musiker
dann improvisierten. Bildlich legte das Planetarium jetzt noch einmal eine
Schippe drauf. Zu Beginn waren umwerfende Bilder von einer startenden
Rakete zu sehen, die das Publikum förmlich ins All transportierte. In
unglaublich scharfen Bildern wohnte man einem Ausflug zu anderen Planeten
bei und sah eine Landung auf dem Mars(?), Meteoriten, die auf die
Zuschauer herzustürzen drohten, explodierenden Planeten, Raumschiffe und
einen Ring um unseren Heimatplaneten sowie eine Reihe von Radioteleskopen.
Diese Bilder sorgten für entsprechende Atmosphäre.




Als Zugabe gab es dann eine
Instrumentalversion des Titelstückes
des neuen Albums „Utopia“, das in der Albumversion von
Vana Verouti gesungen wird. Dieses Stück stellte sich als das harmonischste
und melodiöseste des gesamten Konzertes heraus. Wunderbare Sounds und das
Ohr schmeichelnde Melodiebögen verzauberten so die Besucher. Dazu zog
wieder die Grafik des Covers der aktuellen Kistenmacher-CD ihre Bahnen an
der Kuppeldecke. So endete ein hypnotisches und begeisterndes, wenn auch
über einige Strecken recht anstrengendes Konzert von Bernd Kistenmacher
und seinen musikalischen Mitstreitern.


